Wülfrath Blutspenden sind in der Krise gefragter denn je

Wülfrath. · Trotz der Corona-Pandemie ist die Zahl der Spender in Wülfrath deutlich gestiegen.

Philip Tanimoto entnimmt Blut derzeit nur mit Atemschutz- und Gesichtsmaske. Blutspender Karl-Heinz Kämpf spendete zum 125. Mal.

Foto: Tanja Bamme

Blutspenden in der Corona-Krise? Zunächst war sich Philip Tanimoto vom DRK-Blutspendedienst West nicht sicher, ob die Bürger diesem Aufruf nachkommen würden. Der Leiter des hauptamtlichen Entnahmeteams schuf gemeinsam mit seinen sieben Kollegen sowie zahlreichen Ehrenamtlern aus dem Einsatzbereich des Kreisverbandes einen sicheren Standort für die Entnahme. Dafür dienten die Räumlichkeiten der Arbeiterwohlfahrt an der Schulstraße.

DRK machte strenge Vorgaben
für potenzielle Blutspender

„Es dürfen jeweils nur vier Personen gleichzeitig in den Wartebereich. Die Blutspender dürfen in den vergangenen vier Wochen keinen Kontakt zu einer infizierten Person gehabt haben, durften selbst nicht krank sein und ebenso nicht im Ausland gewesen sein“, erklärt der Teamleiter die Grundvoraussetzungen der aktuellen Blutspende. Und auch bei der Entnahme sind Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Mit Mund- und Gesichtsschutz arbeiten Tanimoto und sein Team, die Entnahmeliegen stehen zwei Meter weit auseinander.

Dorothea Gebert hat bei diesen Sicherheitsmaßnahmen ein gutes Gefühl. „Ich fühle mich hier sicher und habe keine Angst vor einer Ansteckung“, gibt die Wülfratherin wieder. Zwei bis drei Mal im Jahr spendet Dorothea Gebert Blut. Die aktuelle Pandemie hält sie nicht davon ab. „Gerade in der aktuellen Zeit ist es sehr wichtig, dass die Menschen der Aufforderung nachkommen und Blut spenden gehen.“

Bereits um 15 Uhr findet sich die Wülfratherin an den Blutspenderäumen ein. Eine halbe Stunde später reicht die Schlange der wartenden Spender bereits über den Parkplatz hinweg die Schulstraße hinauf. „Eigentlich zählen wir pro Blutspendenachmittag durchschnittlich 65 Spender“, verrät Philip Tanimoto. In Wülfrath konnte das Team nach vier Stunden 87 Blutspender zählen. „Auch die Erfahrung in anderen Städten hat gezeigt, dass die Menschen in der aktuellen Situation dem Aufruf zur Spende eher folgen“, zieht der Teamleiter erfreuliche Bilanz und hofft gleichzeitig, dass sich der Trend auch nach Ende der Pandemie weiter halten kann.

Karl-Heinz Kämpf feiert während der Krisenzeit sogar ein besonderes Jubiläum. „Ich gebe heute meine 125. Spende ab“, berichtet der Wülfrather, der diese Aufgabe als persönliches „Pflicht-Programm“ beschreibt. Sicher fühlt er sich ebenfalls: „Sonst wäre ich nicht dem Aufruf nachgekommen.“