Caritas-Suchthilfe in Wülfrath: Immer mehr jugendliche „Kampftrinker“
Einrichtung wird 25 Jahre alt. 100 Besucher bei Jubiläumsfeier.
Wülfrath. Vor 25 Jahren ist die Caritas-Suchthilfe an den Start gegangen. Wie sich die Suchtprobleme der Gesellschaft in dieser Zeit entwickelt haben? Leiter Dirk Drögekamp kann keine eindeutige Tendenz benennen: "Es ist nicht schlimmer geworden, aber auch nicht besser", sagt er. Verändert habe sich allerdings das Einstiegsalter für Suchtprobleme: "Es gibt immer häufige sehr junge Menschen, die sehr viel Alkohol trinken", so Drögekamp. So etwas habe es zwar immer schon vereinzelt gegeben, aber nicht so stark wie in der vergangenen Zeit - "Kampftrinken" und "Flatrate-Partys". Für Drögekamp steht auch zum 25-jährigen Bestehen der Caritas-Einrichtung fest: Sucht ist ein allgegenwärtiges Thema - und sowohl Prävention als auch Beratung der Süchtigen sind weiterhin wichtige Aufgaben. Auch in Wülfrath. In der Kalkstadt gibt es etwa 100 Personen, die von "harten Drogen" abhängig sind, schätzt er. "Etwa die Hälfte davon erreichen wir", sagt Drögekamp, "aber wir wollen in Zukunft natürlich auch die erreichen, die bisher nicht zu uns kommen." Seit sieben Jahren ist die Caritas-Suchthilfe, die für Mettmann und Wülfrath zuständig ist, an der Nordstraße zu finden. Dort fand gestern auch die Feier zum Jubiläum statt: Mitarbeiter, ehemalige Klienten und Vertreter des Caritas-Verbandes feierten auf dem Hof des Gebäudes - begleitet von "Berliner Chansons", die die Sängerin Edeltraud Kwiatkowski interpretierte. Gleichzeitig wurden die Räumlichkeiten der Suchthilfe zum "Tag der offenen Tür" geöffnet. Etwa 100 Besucher kamen im Laufe des Tages an die Nordstraße. In seiner Festrede blickte Drögekamp auf die 25-jährige Geschichte der Suchthilfe zurück und skizzierte, wie sich das Aufgabenfeld von der Beratung von Süchtigen auf Prävention und "Streetwork" ausweitete. "Ein Blick in die Zukunft fällt schwer", meint Drögekamp, "zu schnelllebig sind die Zeiten geworden." Absehbar sei jedoch, dass in vielen Bereichen mit anderen Einrichtungen und Auftraggebern kooperiert werden müsse.