St. Antonius: „Man will uns offenbar nicht in Wülfrath“
St.-Antonius-Geschäftsführer Kaufmann schließt Rückzug nicht aus und übt Kritik an Ärzten und der Bürgermeisterin.
<strong>Wülfrath. Zieht sich St. Antonius ganz aus Wülfrath zurück? "Eine Möglichkeit, die nicht ausgeschlossen ist", so Geschäftsführer Michael Kaufmann. Schon vergangene Woche ließ er auf einer Pressekonferenz im Klinikum Niederberg dies erkennen. Da hatte er angekündigt, dass die Genehmigung für eine geriatrische Reha-Klinik vorliegt und im Kreis Mettmann ein Standort für das 70-Betten-Haus gesucht werde. "Das Klinikum ist als Standort prinzipiell denkbar", so Kaufmann. Bisher galt Wülfraths Herminghaus-Stift als erste Wahl.
"Kaufmann soll das umsetzen, was er versprochen hat"
"Man will uns in Wülfrath nicht", diesen Eindruck werde er nicht mehr los, sagte Kaufmann der WZ. Das gelte für die niedergelassenen Ärzte, aber auch für die Stadt. "Wir haben im Februar die erste Frau der Stadt, Barbara Lorenz-Allendorff, um Hilfe gebeten. Wir wollten mit der Bürgermeisterin zusammen Klarheit schaffen. Wir haben bis heute nichts von der Bürgermeisterin gehört", klagt Kaufmann. "Eine Eingangsbestätigung vom Stellvertreter und das war’s." Warum sie nicht geantwortet hat? Die WZ fragte nach. Lorenz-Allendorff weist die Kritik zurück. "Das stimmt nicht. Ich hatte immer wieder Kontakt mit Kaufmann. Auch habe ich mich in der Sache El Mohammed eingesetzt. Herr Kaufmann soll das umsetzen, was er versprochen hat. Er ist herzlich willkommen in Wülfrath."Kaufmann kritisiert generell: "Wir erhalten von der Stadt keine Unterstützung." Lorenz-Allendorffs Vorgänger im Amt, Ulrich Eilebrecht, hätte "zweifelsohne viel offensiver agiert und alle Betroffenen schnellstens an einen Tisch geholt, um den Konflikt beizulegen".
Krankenhaus Das Gebäude des ehemaligen ev. Krankenhauses sowie Parkplätze und Park haben die St. Antonius-Kliniken im Rahmen einer Erbbaupacht übernommen. Die Flächen sind unverändert zu gleichen Teilen im Besitz von Stadt und Ev.-ref. Kirchengemeinde Wülfrath.