Velbert: Klinikum Niederberg - Kompetenz gegen den Krebs

Das Darmzentrum hofft nun auf die Zertifizierung.

<strong>Velbert. Darmkrebs ist nach dem Lungenkrebs die häufigste Krebserkrankung. In Deutschland erkranken jährlich fast 70 000 Menschen, etwa 30 000 sterben an ihr. Dabei wachsen die Darmtumoren langsam. Wird der Krebs entdeckt und behandelt, sind die Überlebenschancen gut. Und die Vorsorge spielt eine besonders große Rolle. Wer sie wahrnimmt und bei dem keine Tumoren oder Polypen gefunden werden, hat viele Jahre Sicherheit, dass er nicht erkrankt. Natürlich spielt bei einem Krankenhaus die Kompetenz die größte Rolle. Fünf Darmzentren gibt es es bereits in NRW und Velbert ist auf einem guten Weg dorthin. "Das Darmzentrum am Klinikum Niederberg hofft, die Zertifizierung, die sie als Brustzentrum schon besitzt, in diesem Jahr erhalten", sagt Johannes Hindenburg Qualitätsbeauftragter am Klinikum.

Info-Veranstaltung: "Gemeinsam gegen den Darmkrebs"

Am Mittwoch lädt das Krankenhaus zur Informationsveranstaltung "Gemeinsam gegen den Darmkrebs" ins Forum Niederberg ein. "Das Interesse an der Vorsorge hat zugenommen", sagt Hindenburg. Das habe man zum Tag der offenen Tür 3. Juni festgestellt. Doch schlüge sich das nicht unbedingt auf eine starke Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen nieder. Seit 2002 wird bei Kassenpatienten ab 55 Jahren die Vorsorgeuntersuchung bezahlt. 10,2 Prozent der betroffenen Frauen und 8,8 Prozent der Männer haben das Angebot wahrgenommen. Die Veranstaltung am Klinikum will zur Aufklärung beitragen und Patienten, bei denen Darmkrebs festgestellt wurde, Mut machen. Die Therapien haben sich enorm verändert. Dr. Fritz F. Köstermann arbeitet seit 2000 am Klinikum, vorher war er in Saudi-Arabien. "Dort fällt das Wort Krebs so gut wie nie", sagt er. Der Patient würde nicht eingeweiht, nur die Verwandten. Er hält Darmkrebs für eine Zivilisationskrankheit. "Die Ernährung spielt eine Rolle", sagt er. In Afrika käme Darmkrebs kaum vor. In den zivilisierten Ländern wäre Krebs erblich, es gäbe regelrechte "Krebsfamilien". Da helfe die Vorsorgeuntersuchung.

Genau so wichtig wie die - schmerzlose - Vorsorge ist die Behandlung, dazu gehören die regelmäßigen Tumorkonferenzen. Dort werde jeder Fall von allen Seiten beleuchtet. Chirurgen, Radiologen, Onkologen, Pathologen und Gastroenterologen beratschlagten, welche Therapie für den Patienten die beste ist.

Termin Informationsveranstaltung "Gemeinsam gegen den Darmkrebs" , Mittwoch, 19 Uhr. Forum Niederberg, Oststraße 20. Der Eintritt ist frei.