Stadthalle Wülfrath: „Mit allen Rechtsmitteln gegen Abriss“
Die Kulturszene rückt zusammen und kündigt „kreativen Protest“ an.
Wülfrath. Resignation hört sich anders an. "Wir werden alle nur erdenklichen Rechtsmittel wie Bürgerbegehren ausschöpfen, um einen Abriss der Stadthalle zu verhindern." Ralf Seiltgens sagt das in einer Doppelfunktion - als Präsident der Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft (WüRG) und stellv. Vorsitzender des Stadtkulturbunds (SKB). "Da sind wir uns einig", sagt er bestimmt. Zusammen mit Wolfgang Köster (SKB-Vorsitzender und Kalkstädter), Ingo Wünsch (Musikfreunde), Thomas Gerhold und Bernd Kicinscki (Kommunikationscenter) kündigt Seiltgens an, dass "wir alle zusammenrücken". Klar, dass sie auch am kommenden Dienstag zur Ratssitzung kommen werden. "Wir haben da einige Fragen." Er kenne niemanden, so Köster, der für den Abriss der Halle sei. Welche Aktionen man plane, verraten sie noch nicht. In Arbeitsgruppen werde aber schon geplant. "Das wird ein kreativer Protest", sagt Seiltgens, "und keine Demonstration ins Leere", so Gerhold. Da immer noch ein Beschluss bestehe, müsse man noch warten. "Aber der Rat ist gefordert. Er hat eine Entscheidung über Monate verschleppt", meint Seiltgens. Die CDU habe zwar früh offen gesagt, dass sie für den Abriss sei, "aber die SPD eiert herum", so Gerhold. Alle Kulturtreibenden betonen, "dass ein Abriss uns die Basis entzieht". Sie beklagen, dass die Stadt über Jahre versäumt hat, die Halle "überhaupt zu vermarkten". Inzwischen sei das Umfeld der Halle ungepflegt, auf den Wänden seien Graffitis und das Leuchtschild sei kaputt. Man könne den Eindruck gewinnen, da stecke System hinter, orakelt Seiltgens. Und Köster befürchet: "Die wollen uns die Halle klauen. Aber dagegen wehren wir uns." Seiltgens erinnert sich an die 80-er Jahre. "Da haben wir schon einmal erfolgreich gekämpft."