City wird ein Jahr lang zur Baustelle
Der Umbau von Diek und Wilhelmstraße läuft ab dem 4. April in drei Abschnitten. Auf Autofahrer warten einige Umleitungen.
Wülfrath. Was ab dem 4. April auf die Innenstadt zukommet, bezeichnete Wirtschaftsförderer Karsten Niemann in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses als „Operation am offenen Herzen“. Der große Umbau von Diek und Wilhelmstraße im Rahmen des Stadtenwicklungsprogramms (Step) ist in drei Bauabschnitte unterteilt, damit der Verkehr in der Innenstadt zu keinem Zeitpunkt zum Erliegen kommt. Den Ablauf erklärte Planungsamtsleiterin Nina Bettzieche dem Ausschuss: „Die Stadtwerke erneuern zuerst in allen Bereichen Wasser- und Gasleitungen. Wir schließen unsere Maßnahme jeweils daran an.“
Die Tiefbauarbeiten der Stadtwerke an der Einbahnstraße Am Diek sollen zum Beispiel ab April zwei Monate dauern, so dass die Stadt mit ihren Attraktivierungsmaßnahmen Ende Mai beginnen kann. Geplant ist, dass dieser Teil zwischen Diek und Heumarkt im August fertig ist.
Im zweiten Schritt wird nach den Vorarbeiten der Stadtwerke zwischen September und Dezember der erste Teil der Wilhelmstraße — Heumarkt bis Einmündung Nordstraße — angegangen. Hier wies Bettzieche allerdings auf die ungewisse Dauer hin, schließlich buddelt die Stadt bis in den Winter hinein.
Zu guter Letzt steht dann der Teil der Wilhelmstraße zwischen Nord- und Düsseler Straße an. Wenn alles perfekt läuft, sollen die Arbeiter dort im April 2017 die Werkzeuge fallenlassen.
„Zu jedem Bauabschnitt wird es separate Umleitungen geben, die wir jedes Mal vorher bekanntgeben“, so Nina Bettzieche. Die erste Baustelle wird beispielsweise dazu führen, dass Autofahrer aus Osten kommend in gut einem Monat nur noch bis zum Parkplatz der Bäckerei Steinbrink an der Wilhelmstraße gelangen können und ab dort über die Nordstraße großflächig um die City herum fahren müssen. Alternative bleibt immer die große Schleife Mettmanner Straße und Goethestraße.
Der Busverkehr werde für die gesamte Zeit der Maßnahme umgeleitet. Ab Anfang April fahren die Busse den Umweg über Mettmanner Straße und Goethestraße, so dass sich auch die Abfahrtzeiten verändern. Die Haltestelle vor dem Diek-Kiosk wird für mindestens ein Jahr außer Betrieb genommen. Stattdessen halten künftig alle Busse vor dem Anger-Markt.
Hans-Jürgen Ulbrich (SPD) äußerte in der Sitzung bereits eine erste Sorge: „Was ist mit den Einzelhändlern? Wie können die das überstehen?“ Die Verwaltung erinnerte daran, dass immer nur über einen überschaubaren Zeitraum ein Teilstück betroffen sei. Der Lieferverkehr sei jederzeit möglich. FDP-Fraktionschef Hans-Peter Altmann kritisierte die Planung: „So eine Baustelle muss doch schneller umsetzbar sein.“ Daraufhin warnte André Herbes von der Wülfrather Gruppe vor einer Dramatisierung: „Es wird hier doch nicht für 18 Monate alles gesperrt.“
Der Umbau hat schon seine Schatten vorausgeworfen: Bereits in dieser Woche hatte die Stadt am Diek 13 Bäume fällen lassen. Die Gesamtmaßnahme Wilhelmstraße kostet 605 000 Euro, wovon 408 000 Euro die Städtebauförderung NRW übernimmt.