Stromausfall legt Wülfrath lahm
Vom flächendeckenden Stromausfall gestern ab 13.10 Uhr waren 12 000 Haushalte betroffen. Auslöser war ein Kurzschlusses im Umspannwerk am Hammerstein.
Wülfrath. Es war gespenstisch: Feuerwehr und Polizei fuhren mit Blaulicht und Sirenen durch das gesamte Stadtgebiet, die Ampeln waren erloschen, nur langsam tasteten sich alle anderen Autofahrer über die Straßen und Kreuzungen. Es war 13.03 als ein Kurzschluss die Umspannanlage am Hammerstein außer Gefecht setze. Verletzt wurde niemand, obwohl dort gerade Westnetz-Mitarbeiter mit Wartungsarbeiten beschäftigt waren. Sofort waren 12 000 Haushalte ohne Energie, denn die gesamte Stromversorgung der Stadt läuft über diese eine Einspeisestelle, sagte ein Sprecher von Westnetz, das das Wülfrather Stromnetz betreibt.
Sofort alarmierte die Kreisleitung die Feuerwehren aller umliegenden Städte, und die Kollegen kamen mit allen verfügbaren Mitteln zur Hilfe. Neben Wülfrath, Rohdenhaus, Flandersbach und Schlupkothen und Düssel waren natürlich auch die Einrichtungen der Bergischen Diakonie in Aprath betroffen. Die Menschen halfen sich erstmal selbst. Tankstellen und viele Geschäfte schlossen, im Angermarkt und bei den Discountern lief nichts mehr. Real schloss komplett seine Pforten. Im Rathaus lief ebenfalls nichts mehr.
Auf der Wülfrather Feuerwache wurde eine eigenständige Feuerwehrzentrale eingerichtet, um für Notfälle auch dort direkt für Bürger ansprechbar zu sein. Der Grund: Die Mobilfunkverbindungen funktionierten ebenfalls nicht mehr, auch weil das Netz durch zu viele Nutzer völlig überlastet war. In vielen Haushalten funktionierten zudem die Festnetztelefone nicht mehr, weil sie an Routern hängen, die Strom benötigen.
Über das RWE beschaffte die Wehrleitung mobile Stromerzeuger, die zur Versorgung verschiedener Stellen wie Altenheime und so weiter eingesetzt wurden.
Um 14.45 Uhr ging dann in der Leitstelle die erlösende Nachricht ein: Der Fehler war gefunden, 75 Prozent der Haushalte bekamen wieder Strom. Auch die ausgefallenen Ampeln funktionierten wieder. Schritt für Schritt wurden Stadtteile und Straßen zugeschaltet, um 16.10 Uhr meldete ein Westnetz-Sprecher, dass alle Haushalte wieder versorgt würden. Im Bereich Flehenberg hatten auch zahlreiche Haushalte kein Wasser, denn die Pumpstation am Maushäuschen war ebenfalls vom Stromnetz abgeklemmt. Zum Glück gab es während der zwei Stunden nur zwei Notfallmeldungen für die Wülfrather Feuerwehr. Am Nachmittag konnten die Discounter mit Kühltheken und Frischwaren aber noch nicht öffnen. Die Verantwortlichen prüften erstmal, ob die gekühlten und gefrorenen Lebensmittel noch brauchbar sind.