Velbert Computerkriminalität nimmt stetig zu

Velbert/Mettmann. · Mit insgesamt 4002 Straftaten liegt Velbert auf dem vierten Platz im Ranking der Kriminalitätsstatistik für 2019 des Kreises Mettmann. 60,97 Prozent aller Fälle konnten von der Polizei aufgeklärt werden.

Im Dezember überwies ein Velberter Kriminellen unfreiwillig eine Gesamtsumme von 112 000 Euro.

Foto: picture alliance / Jochen Lübke//Jochen Lübke

Die Stadt Velbert liegt laut der Kriminalstatistik der Kreispolizeibehörde Mettmann auf dem vierten Platz in Bezug auf die Kriminalitätshäufigkeit der kreisangehörigen Städte. Obwohl die Kommune mit aktuell 81 984 Einwohnern die zahlenmäßig stärkste Stadt des Kreises ist, können sich die Menschen vor Ort überdurchschnittlich sicher fühlen. „Insgesamt ist die Kriminalitätsrate im Kreis Mettmann um vier Prozent gesunken“, wusste Landrat Thomas Hendele anlässlich der Pressekonferenz am Montag zu berichten und bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den Kollegen der Polizei. Für Velbert bedeutet diese Aussage in Zahlen, dass insgesamt 4002 Straftaten im vergangenen Geschäftsjahr erfasst wurden. Im Vergleich dazu wurden im Jahr davor 3969 Fälle bekannt. Die Aufklärungsquote sank von 62,33 Prozent auf 60,97 Prozent.

Ein deutlicher Rückgang ist bei den Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen, die sich im Vorjahr auf 68 Fälle beliefen (2018 waren es noch 107 Einbrüche). In diesem Bereich ist die Aufklärungsrate von 17,76 Prozent auf 26,47 Prozent deutlich angestiegen. Die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität sind im Jahr 2019 auf 873 leicht gestiegen, es waren im Jahr zuvor 857 Fälle. Die Aufklärungsrate der Straßenkriminalität beläuft sich auf 20,85 Prozent (vormals 23,92 Prozent).

Eine ebensolche Tendenz ist bei der Gewaltkriminalität zu verzeichnen, die im vergangenen Jahr mit 162 gewertet wurde. Hier ist ein Rückgang von zwölf Fällen zum Vorjahr zu verbuchen. Die Aufklärungsquote ist in diesem Sektor von 86,78 Prozent auf 85,19 Prozent gesunken.

Ein deutlicher Zuwachs bei den Fallzahlen lässt sich laut Statistik im Bereich der Computerkriminalität beobachten. „Darunter fallen auch die Täuschungsdelikte bei Senioren“, erläuterte Manfred Frorath. Der Abteilungsleiter der Polizei im Kreis Mettmann weiß, dass die Täter mittlerweile ihr „Geschäftsfeld“ erweitert haben und sich immer neue Tricks überlegen. „Darunter fällt beispielsweise der Enkeltrick, aber auch die Täuschung als falscher Polizeibeamter oder Mitarbeiter der Stadtwerke“, so Frorath. In Velbert wurden im vergangenen Jahr insgesamt 55 Fälle bekannt, die zu 29,09 Prozent aufgeklärt werden konnten. Im Vergleich: 2018 waren es noch 13 Fälle ­weniger.

Ein besonders schwerwiegender Fall ereignete sich im Januar vergangenen Jahres in Velbert. Einem 65-jährigen Velberter wurden unter Vortäuschung falscher Tatsachen ein Gesamtschaden von 102 000 Euro (zwei Kilogramm Gold und Bargeld) zugefügt. Er legte die Vermögenswerte in einen Rucksack vor der Türe ab, weil er laut Aussagen der Täter mit einem Überfall zu rechnen habe. Dort wurde der Rucksack von einer Zeugin eingesammelt, die im Nachhinein nicht identifiziert werden konnte. Ein ebensolcher Fall, der auf eine Sammelüberweisung des Opfers zurückzuführen ist, ereignete sich im Dezember 2019. Hier wurde das Opfer überzeugt, dass es mit seinem Geld einer Sonderkommission behilflich sein könne. Der Geschädigte überwies 112 000 Euro auf vorrangig ausländische Konten.

Mit 1204 Fällen schlägt der Kriminalitätsbereich „Diebstahl“ zu Buche. Darzu zählen sowohl Diebstähle von Kraftfahrzeugen (29 Fälle), Diebstähle aus Kraftfahrzeugen (59), Wohnungseinbruchsdiebstähle (68) sowie Taschen- (105) und Fahrraddiebstähle (48).