Das Offene Atelier feiert 20. Geburtstag

Zum Jubiläum wird die Aprather Bibel ausgestellt.

Wülfrath. In der Zeitung sah sie eine „Paprika mit Holzstiel, sie sah interessant aus“, erinnert sich Ingeborg Colsman an die Annonce, mit der ein Bildhauerkurs der Bergischen Diakonie beworben wurde. Das war 1996. „Seitdem bin ich Teilnehmerin dieses Kursangebots.“

Kreiert hatte Claus Klingler diese künstlerische Betätigungsmöglichkeit. Was als Ergänzung und Erweiterung des psychologischen Dienstes begann, ist längst um weitere Aspekte der bildenden Kunst ausgebaut worden und heißt inzwischen „Das Offene Atelier“ der Bergischen Diakonie. Im 20. Jahr seines Bestehens leiten es Suncica Matijanic und Manuel Rohde. Die „grundsätzliche Idee, Nutzer der Einrichtung sowie Externe gemeinsam“ künstlerisch arbeiten zu lassen, haben sie „natürlich beibehalten. Es gibt keinen Grund, das anders zu machen.“

Was mal klein angefangen hat, nämlich mit besagtem Steinbildnerkurs, hat sich längst weiterentwickelt. Verschiedenen Stile mit diversen Materialien wie Aquarell oder Acryl zählen zum Kursangebot. Das erstreckt sich immer aufs Jahr, die Teilnehmerzahl ist von Kurs zu Kurs schwankend. Im vergangenen Jahr zählten sie 130 Teilnehmer. „Wir brauchen schon gute Quoten“, auch aus Gründen der Refinanzierung. Das inklusive Angebot kommt gut an, weil „es niederschwellig ist, es nicht um Leistung geht und vollkommen bedingungslos ist. Keiner wird ausgeschlossen“, zählt Suncica Matijanic auf. „Wichtig sind nur der Spaß an der Sache und der Wunsch, seine Fähigkeiten auszubauen“, ergänzt Manuel Rohde. Ein Wiedersehen gibt es jetzt mit einer spektakulären Atelierarbeit, der Gestaltung der Aprather Bibel. 100 Bibelstellen wurden handschriftlich notiert und illustriert. Etwa 160 Leute beteiligten sich, von dem 111 Bild-Text-Paare ausgestellt wurden - die anlässlich des 20. Atelier-Geburstags am Haus Langensiepen gezeigt werden.