Stadthalle soll Wohnungen weichen

Gespräche mit der Wobau laufen. Das Gebäude wird nun so schnell wie möglich abgerissen.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Auf dem Gelände der Stadthalle Neviges soll möglichst bald Wohnraum geschaffen werden. Das teilte Bürgermeister Dirk Lukrafka am Dienstagabend zum Ende der Sitzung des Stadtrates mit. „Da die Stadthalle nicht mehr in der Diskussion bei der Oberen und Unteren Denkmalbehörde ist, steht einem Abriss nichts mehr im Wege“, sagte der Bürgermeister und teilte die neuen Pläne der Stadt mit: „Da wird nicht ein Parkplatz hinkommen, sondern Wohnen. Wir sind darüber schon mit der Wobau im Gespräch.“

Lukrafka hält an dieser Stelle eine weitere Wohnbebauung sinnvoll und verweist auf neue Entwicklungen im Quartier rund ums David-Peters-Haus. Dort soll Platz für altersgerechtes Wohnen entstehen. „Die Umsetzung soll so schnell wie möglich erfolgen, aber es geht nicht morgen“, so die Ankündigung des Verwaltungschefs.

Ebenfalls im Rat teilte Lukrafka den Ratsmitgliedern mit, dass Velbert seit Anfang des Jahres keine Flüchtlinge mehr zugewiesen wurden. „Wir werden unser Konzept überprüfen. Allerdings hat mir vorhin Volker Münchow mitgeteilt, dass wir demnächst wieder mit Zuweisungen zu rechnen haben.“ Münchow sitzt für die SPD im Landtag von Nordrhein-Westfalen.

Auch wenn die Zahlen nach unten gehen, hält die Verwaltung daran fest, mit der Wobau Reihenhäuser — vor allem in Neviges — zu bauen. „Wir werden von der Bebauung nicht abrücken. Wenn die nicht mit Flüchtlingen belegt werden, sind diese Bauten für den allgemeinen Wohnungsmarkt bestimmt.“

Zuvor ging es im Rat um die umstrittenen Straßennamen im Stadtgebiet, die sich auf Persönlichkeiten beziehen, die eine historisch umstrittene Rolle zur NS—Zeit gespielt haben. „Diese Namen wollen wir nicht haben, die sollen weg“, lautete die Forderung von Bündnis 90/Die Grünen, die von Linken und Piraten wortreich unterstützt wurde.

Friedrich-August Tonscheid von Velbert anders sieht Zusatzschilder als überflüssig an und verweist dabei auf andere Gutachten.

Pragmatisch gab sich die SPD: „Wir sind nicht begeisterte Anhänger dieser Namen, aber wir haben mit den Bürgern gesprochen, für die der Aufwand einer Umbenennung sehr groß ist. Mit Zusatzschildern wird klar gestellt, dass dies keine Ehrung mehr ist.“ Der Rat beschloss mehrheitlich, neben dem Ina-Seidel-Weg, Agnes-Miegel-Weg und den Hermann-Stehr-Weg in Tönisheide die Dr.-Glintz-Straße in Langenberg sowie die Konrad-Zuse-Straße und die Emil-Nolde-Straße in Velbert-Mitte mit Ergänzungsschildern zu versehen.