Das passierte von August bis Dezember

In unserem letzten Teil des Rückblicks auf das Jahr 2017 finden sich viele Jubiläen, Aufreger, teure Projekte und engagierte Bürger.

Foto: Janicki

1. August: Während das Projekt Neubau einer Kindertagesstätte an der Schulstraße über Monate in der Warteschleife hing, hat die Stadt als Plan B den ehemaligen Kindergarten im evangelischen Gemeindehaus Am Pütt reaktiviert. Die Vorlaufgruppe umfasst 15 Mädchen und Jungen. Bis zu 20 Kinder könnten aufgenommen werden, darunter sechs Kinder unter drei Jahren. Damit sind laut Dezernentin Michaele Berster alle eingeklagten Rechtsansprüche auf einen Kita-Platz umgesetzt.

3. August: Nachdem die Wege angelegt, das Terrain modelliert ist, werden die ersten Spielgeräte für den Nachbarschaftsplatz am Bürgerzentrum Rohdenhaus aufgebaut.

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12. August: In der Fahrbahn der Schillerstraße hat sich ein Quadratmeter großes und etwa 70 Zentimeter tiefes Loch aufgetan. Wieder einmal gilt es für die Stadt, einen Dolinen-Einbruch zu verfüllen.

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15. August: In der Wülfrather Wasserwelt laufen seit Beginn der Sommerferien die Sanierungsarbeiten auf Hochtouren. Es gibt gleich drei Baustellen: die Pfosten-Riegel-Konstruktion der Glasfassade, die Duschbereiche und der Drei-Meter-Sprungturm. Sportamtsleiter Dietmar Ruda rechnet mit Kosten in Höhe von 160 000 Euro.

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26. August: Die Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft, kurz WüRG, rockt zum siebten Mal den Stadtpark. Bounce und My’tallica sowie sechs weitere Bands werden auf der Spielwiese von in der Spitze 4500 Live-Musik-Fans gefeiert.

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16. August: Wülfrath hat ein Rattenproblem. Vor allem rund um den Krapps Teich sind die Nager eine Plage. Weil dort viel Brot ins Wasser geworfen wird und Essensreste herumliegen, finden die Tiere ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Nicht allein Wilfried Bullig reicht’s. Aber er wendet sich an Bürgermeisterin Claudia Panke und fordert sie auf, dass „etwas gegen die Ratten unternommen wird“. Die Stadt reagiert: Sie droht allen, die wildlebende Tiere füttern, mit einem Ordnungsgeld von je 20 Euro, stellt entsprechende Hinweisschilder auf und lässt ab dem 4. September systematisch Giftköder ausbringen.

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27. August: Wülfrath pro macht die Fußgängerzone wieder zur Trödelmeile. An 170 Ständen gibt es alles rund ums Kind. Die Geschäfte gehen gut.

1. September: Prozessauftakt: Einem psychisch kranken Wülfrather (47) droht die dauerhafte Einweisung in die Psychiatrie. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn des Totschlags an seiner Mutter (80) in der gemeinsamen Wohnung an der Danziger Straße an.

5. September: Anke Haun (30) stellt sich beim Gang mit der WZ durch die Innenstadt als neue Citymanagerin vor. „Wülfrath ist schön, gemütlich und bietet etwas“, sagt sie.

9. September: 50 Jahre städtisches Gymnasium: Als Höhepunkt der Veranstaltungen im Jubiläumsjahr gibt es einen Festakt im Paul-Ludowigs-Haus.

13. September: Die Bergische Diakonie baut in Oberdüssel: Bis 2019 werden für fünf Millionen Euro die drei Gebäude des Heilpädagogisch-Psychotherapeutischen Zentrums ersetzt.

15./16. September: Das seit dem Jahr 2000 bestehende Provisorium des Kreisverkehrs Mettmanner-/Flandersbacher Straße soll bis 2019 Geschichte sein, verspricht Straßen NRW. Die Kosten für einen soliden Kreisel werden mit 250 000 Euro veranschlagt. Beim „Tunnelflimmern“ gibt es diesmal nur zwei statt der gewohnten vier Freiluftkinoabende am Zeittunnel. Es habe zu viele Termine in der Stadt gegeben, führt Andrea Gellert zur Begründung an. So bunt wie eine italienische Gemüsesuppe — das Theater Minestrone feiert sein 25-jähriges Bestehen mit szenischen Ausblicken.

23./24. September: Das 30. Kartoffelfest und der verkaufsoffene Sonntag locken tausende Besucher an. Beim Wettschälen der Knollen siegt das Team Stadtverwaltung/Citymanagement. Sieger der Bundestagswahl ist im Wahlkreis mit Wülfrath Peter Beyer (CDU). Kerstin Grieses (SPD) Freude über den Einzug in den Bundestag über die Landesliste ist getrübt. Er erhält Udo Schmitt (49) wird als neuer Pfarrer der evangelischen Gemeinde Düssel in sein Amt eingeführt.

27. September: Die neue Kita Schulstraße kann frühestens Anfang 2019 in Betrieb gehen, muss die Verwaltung im Fachausschuss einräumen. Der Grund: Die Rekommunalisierung des Hochbauamtes habe zu Verzögerungen geführt.

29. September: Die Stadt präsentiert den langjährigen CDU-Ratsherrn Udo Switalski (61) als Interimsgeschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG). Eine Ausschreibung der Stelle, wie sie die Wülfrather Gruppe gefordert hatte, gab es nicht. Nach einem interfraktionellen Workshop mit der Verwaltungsspitze bekommt die GWG Handlungsziele vorgegeben.

30. September: Erstmals feiert der Schützenverein den Krönungsball im Paul-Lodowigs-Haus. Monika Rebien übergibt die Königswürde an ihren Mann Karsten. Sohn Marco wird erneut zum Prinzen gekürt.

5. Oktober Die Bergische Diakonie feiert mit 120 Gästen das 100-jährige Bestehen des Diakonissen-Mutterhauses.

7. Oktober: Die Young Voices feiern ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Chor-Konzert in der Kulturkirche.

11. Oktober: Die seit 2013 aktiven Freifunker für das Neanderland haben einen Förderverein mit Sitz in Wülfrath gegründet. Im Dezember statten sie erstmals den Herzog-Wilhelm-Markt mit frei zugänglichem Internet via W-Lan aus.

12. Oktober: Sebastian Dahms löst nach 16 Jahren Wolfgang Peetz als Vorsitzender des DRK-Ortsvereins ab.

15. Oktober: Die Arbeit mit sterbenskranken Menschen ins Blickfeld holen, das Thema Tod enttabuisieren — das will die Hospizgruppe mit ihrem ersten Hospiztag im Niederbergischen Museum erreichen. Die Kalkstadtnarren gibt es seit dreimal elf Jahren. Danielle Helling (14) und Phil Ruhnau (13) sind das Kinderprinzenpaar für die neue Session.

17. Oktober: Um den dritten unausgeglichenen Etat noch abwenden zu können, verhängt Stadtkämmerer Rainer Ritsche eine Haushaltssperre.

20. Oktober: Die evangelisch-reformierte Gemeinde muss 500 000 Euro aufbringen, um ihre Stadtkirche ab Juni 2018 teilweise sanieren zu lassen.

25. Oktober: Die großen Holz-Spielgeräte sind endlich auf dem Nachbarschaftsplatz in Rohdenhaus angekommen. Seit gut 38 Jahren ist der Mord an der Flandersbacherin Regina Neudorf (17) ungeklärt. Nachdem der Fall bereits im April wieder Thema im ZDF war, ist er auch Teil der Sendung zum 50-Jährigen von „Aktenzeichen XY. . . ungelöst“. Die heiße Spur bleibt aus.

10. November: Die sporadische und damit oft verspätete Zustellung der Post in Randgebieten von Wülfrath wird Thema in der WZ, später wird durch den Austausch von Lesern in sozialen Netzwerke deutlich: Das Problem ist auch in der Innenstadt weit verbreitet.

11. November: Das Zwar-Netzwerk (Zwischen Arbeit und Ruhestand) bringt bei seinem ersten großen „Fest der Kulturen — Fest der Nationen“ im Awo-Haus Wülfrather unterschiedlicher Herkunft miteinander ins Gespräch und räumt mit Vorurteilen auf.

15. November: Das freie W-Lan erobert die Fußgängerzone. Die Freifunker Neanderland können dort die ersten Router in Betrieb nehmen. Obwohl die Müllabfuhr nach der flächendeckenden Einführung der Tonne und der Neuausschreibung nach sieben Jahren um 21 Prozent teurer wird, sorgen die Gebührensenkungen bei der Regenwasserbeseitigung, der Straßenreinigung und dem Winterdienst unterm Strich für eine geringe Ersparnis.

17. November: Die Flüchtlingsunterkunft In den Eschen ist geräumt. Dort sollen zwei- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen.

25. November: Das Kinder- und Jugendhaus hat nach vier Jahren mit Robin Wollmann, Sandy Gundlach, Daniel Reuy und und Denis Kretschmann wieder ein Sprecherteam.

1. bis 10. Dezember: Der Herzog-Wilhelm-Markt startet bei idealen Bedingungen und mit den Lokalmatadoren von „InVain“ fulminant. Doch bald leidet das 30-Buden-Dorf auf dem Kirchplatz unter nicht geräumten Schneemassen oder zu warmer und zu nasser Witterung. Das Fazit von „Mr. HWM“ Hans-Peter Altmann lautet: Vor allem zu wenige Auswärtige haben den Markt diesmal besucht.

14. Dezember: Vor drei Jahren gab er den CDU-Vorsitz an Christian Schölzel ab, jetzt kehrt Andreas Seidler überraschend als dessen Vize in den Vorstand der Ortspartei zurück.

19. Dezember: Der Austausch von Müll- und Biotonnen holpert. Bis zum 23.12. müssen noch 250 fehlende Biotonnen ausgeliefert werden. Restmüllsäcke von 2016 werden ausgegeben, damit einige Haushalte überhaupt entsorgen können. Nicht gerade ein Weihnachtsgeschenk für Landwirte, Immobilieneigentümer und Mieter ist die Empfehlung der Bürgermeisterin Claudia Panke und ihres Kämmerers Rainer Ritsche bei der Haushaltseinbringung für 2018: Die Grundsteuern A und B sollen vom Rat um 75 beziehungsweise 85 Prozentpunkte angehoben werden. Die Verwaltungsspitze sieht keine weiteren Einsparungsmöglichkeiten.

22. Dezember: Lange von der Politik gefordert, nun ist es da: Mit dem Grünflächenkataster will die Stadt die Pflege des Grüns steuern. In diesem Jahr mussten noch 42 000 Euro an Externe gezahlt werden, um Pflegerückstände zu beseitigen. HBA