Das Projekt Rathaus startet im Februar

André Grimmert steht vor der Erteilung der Baugenehmigung. 37 Wohnungen für Familien, Senioren und Firmenmitarbeiter entstehen.

Neviges. Wer ein denkmalgeschütztes Haus durch Umbau einer neuen Nutzung zuführen will, braucht Geduld und muss Kompromisse eingehen. So geht es auch André Grimmert, Geschäftsführer der Velberter Crone GmbH, der aus dem früheren Nevigeser Rathaus und der ehemaligen Post, ergänzt durch hinter die beiden historischen Gebäude platzierte Neubauten, den „Wohnpark am Rathaus“ machen will. Im Mai hatte der Projektentwickler im Bezirksausschuss gesagt: „Wir hoffen, dass wir zwischen Juni und September mit dem Bau beginnen können.“ Doch getan hat sich an der Wilhelmstraße seither nichts. Die WZ fragte jetzt bei dem Bauunternehmen und der Stadt nach, woran es hakt.

Nachgehakt

„Es geht nur noch um Kleinigkeiten. Wir rechnen damit, dass wir Ende Januar, Anfang Februar loslegen können“, sagt Grimmerts Mitarbeiter Tim Gebauer. Der Bauantrag wurde bekanntlich im März gestellt. Die Verzögerung bei der Genehmigung ist für Gebauer angesichts des Abstimmungsbedarfs mit gleich zwei Denkmalbehörden — jener der Stadt und des Landschaftsverbandes Rheinland — nichts Ungewöhnliches. „In Bezug auf die Anforderungen des Denkmalschutzes ist jetzt alles erledigt“, sagt Tim Gebauer.

Das bestätigt Heike Möller, die Chefin des Velberter Planungsamtes. „Die denkmalrechtliche Erlaubnis ist erteilt. Am alten Bürgermeisterhaus werden ja sogar die Gauben rückgebaut und der historische First entsteht wieder“, erklärt Möller. Auch sie spricht von „Kleinigkeiten“, die jetzt noch auszuräumen sind, damit Grimmert die Baugenehmigung erhält. „Ich halte den Baustart im Februar für absolut realistisch. Beide Seiten sind positiv miteinander umgegangen. Ich freue mich gerade für Neviges, dass mit so einem gelungenen Projekt neuer Wohnraum entsteht“, fügt die Stadtplanerin hinzu.

Das ist geplant: 37 Wohnungen sollen entstehen, für Familien, Singles und Nevigeser auf Zeit. 16 seniorengerechte Wohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 105 Quadratmetern wird das alte Rathaus beherbergen. In der früheren Post soll es barrierefreie Appartements sowie anderweitige Wohnungen geben. Deren Bewohner haben Zutritt auf die Dachterrasse des rückwärtigen Flachbaus für Betreuung der Senioren. Die das Stadtbild prägende Backsteinfassade von Rathaus und Post bleibt erhalten. Ein gläserner Fahrstuhl verbindet die Gebäude. Neben dem roten Klinkerbau will Grimmert im rechten Winkel einen weißen Betonbau setzen. Alle Wohnpark-Einheiten haben Balkone oder Logien. Nach dem Einspruch der LVR-Denkmalschützer wurden die Balkone geringfügig verkleinert.

13 Wohnungen sind im abgesetzten Neubau auf der Rückseite geplant. Das „Boarding House“ schafft Wohnraum für Mitarbeiter von Firmen, wie etwa Monteure, die sich nur kurz in Velbert aufhalten. „Der Bedarf dafür ist da“, versicherte Grimmert im Mai. Zum Komplex gehört auch eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen.