Velbert Desinfektionsmittel für die Diakonie
Velbert. · (uba) „Super, wir freuen uns total!“ Judith Ortmann von der Bergischen Diakonie, stand die Freude im Gesicht. Martin Lopez vom Marketing der Firma Stannol schleppte vier Zehn-Liter-Kanister mit Desinfektionsmittel an.
„Wir haben nach der telefonischen wieder mit der direkten Beratung begonnen. Da brauchen wir Schutzmöglichkeiten für unsere Mitarbeiter und für die Klienten, damit sich alle ordentlich die Hände desinfizieren können“, so die Abteilungsleiterin der Sozialen Dienste Niederberg. Neben der Wohnungslosenhilfe, der Beratung bei Suchtproblemen sowie der Schuldner- und Insolvenzberatung erhalten Menschen in schwierigen Situationen Hilfestellung bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen.
„Bei uns herrscht ein reger Publikumsverkehr, da brauchen wir viel Desinfektionsmittel, das wir in die Handspender füllen, die wir heute erwarten“, begründet die Sozialarbeiterin den großen Bedarf für die Kunden aus Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus. „Desinfektionsmittel ist ein begehrtes Gut, das in diesen Tagen oft zu überhöhten Preisen angeboten wird“, musste Renate Zanjani, die Öffentlichkeitsreferentin der Bergischen Diakonie, feststellen.
Ethanol ist ein wesentlicher Bestandteil von Desinfektionsflüssigkeiten, aber auch von Flussmitteln zum Löten. Die Velberter Firma Stannol besteht seit mehr als 140 Jahren, seit gut 70 Jahren fertigen die Mitarbeiter Lötprodukte für die Elektronikindustrie. „Vor der Krise haben wir unsere Tanks reichlich mit hochwertigem Bio-Ethanol füllen können, aber vor allem von der Automobilindustrie haben wir einen starken Rückgang der Nachfrage zu spüren bekommen“, so Martin Lopez. „Da kam uns die Ausnahmezulassung für chemische Betriebe von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gerade recht, um Desinfektionsmittel herzustellen. Diese werden von unserem promovierten Chemiker nach dem Originalrezept der Weltgesundheitsorganisation WHO angemischt.“
Das mittelständische Velberter Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern möchte weitere soziale Einrichtungen mit Desinfektionsmittel unterstützen. „Diese dürfen sich gerne bei uns melden, allerdings gibt es keine Weitergabe an Privatleute“, erklärt Martin Lopez.