Velbert Die Hundewiese rückt in Sichtweite

Velbert. · Für die Ausweisung von Hundeauslaufbereichen sind noch zwei Ratsbeschlüsse erforderlich.

 Leinenfreies Toben soll auch für Velberter Hunde bald auf eigens für sie reservierten Wiese möglich sein.

Leinenfreies Toben soll auch für Velberter Hunde bald auf eigens für sie reservierten Wiese möglich sein.

Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb/Maurizio Gambarini

Aktuell müssen Hundefreunde noch in die Nachbarstädte fahren, wollen sie ihre Vierbeiner leinenfrei allein oder mit anderen Hunden spielen und toben lassen. Nun sollen bis zum Frühjahr die Voraussetzungen geschaffen sein, dass Velbert endlich eine eigene Auslauffläche erhält. Im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe (TBV) berichtete Sven Lindemann über den Stand des Verfahrens.

Erste Wahl für einen Standort ist eine Fläche in der von den TBV unterhaltenen Grünanlage auf dem Autobahntunnel Birth, erläuterte der TBV-Chef. Als Vorteile des Areals führte er die zentrale Lage, gute Erreichbarkeit sowie die Nähe zum Panoramaradweg und zum Parkplatz am Waldfriedhof an. Es werden aber auch weitere Flächen in Park-, Grün- und Gartenanlagen untersucht, die zukünftig ebenfalls als Areale für Hunde ausgewiesen werden könnten. Zuvor müsse der Rat jedoch gemäß Landeshundegesetz einen Beschluss zur expliziten Ausweisung von Hundeauslaufflächen fassen und die Straßenverordnung, die aktuell einen allgemeinen Leinenzwang in allen Grünanlagen vorsieht, dahingehend ändern, dass die besonders gekennzeichneten Hundeauslaufbereiche von dieser Regel ausgenommen sind. Das soll in der ersten Sitzungsrunde des nächsten Jahres geschehen. Die Zustimmung vorausgesetzt, werde die Fläche auf dem Birther Tunnel zeitnah eingerichtet und die nötige Beschilderung angebracht.

„Schön, dass das endlich in die Gänge kommt“, freut sich Ute Meulenkamp. Die Ratsfrau aus Neviges hatte sich maßgeblich für das Thema eingesetzt und den entsprechenden Antrag vor einem Jahr für die SPD in den Umwelt- und Planungsausschuss eingebracht. Allerdings sollte man auch in Langenberg und Neviges nach geeigneten Grundstücken schauen, denn dort gebe es ebenfalls Bedarf, betont Meulenkamp. Nach ihrer Erfahrung fahren viele Nevigeser zur Zeit nach Wülfrath, wo es hinter dem Kreisverkehr Hammerstein eine etwa sportplatzgroße Fläche für Hunde mit einem befestigten Weg und ein paar Bänken gebe. Solch ein Areal sei nicht nur sozialer Treffpunkt für Hunde, sondern auch für die Besitzer. Wie gefragt eine Freilauffläche in Neviges sei, zeige die große Zahl von Besuchern mit Hund zum Beispiel rund um Schloss Hardenberg. Dort dürften die Vierbeiner allerdings nicht frei laufen.

Ein Areal für Hunde wünscht sich auch Ulla Hornbach: Das brauchen wir hier in Neviges in jedem Fall.“ Mit Ehemann Karl betreut sie tagsüber den Mischling Finn, der ihrem Sohn gehört. Das Paar fährt mit dem Vierbeiner mangels Alternative im Wallfahrtsort oft nach Hammerstein: „Hunde müssen sich auch mal richtig austoben können“, findet Hornbach.

Auch in den beiden anderen Stadtteilen wolle man nach geeigneten Flächen schauen, hob TBV-Geschäftsbereichsleiter Bernhard Wieneck auf Nachfrage der WZ hervor. Der Standort Birth sei allerdings einer mit der höchsten Bebauunugsdichte: „Hier ist daher der Druck, etwas für die Hundebesitzer zu tun, auch am höchsten.“ Aus der Wahl herausgefallen ist die ursprünglich ins Auge gefasste Wiese am Nordfriedhof. Zum einen passe es nicht zusammen, wenn eine Beerdigung stattfinde, während nebenan eine Hundeschar fröhlich bellend über die Wiese saust. Zum anderen ist auf dem gleichen Areal weiterhin die Einrichtung eines Tierfriedhofes geplant. Auch da stelle sich die Frage, wie Besitzer eines verstorbenen Tieres es wohl sehen und auch ertragen, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft andere Hunde, vielleicht sogar ehemalige Spielkameraden toben. Zum Sachstand erläuterte Wieneck, dass die Friedhofs-AG, die sich nach der Kommunalwahl noch neu formieren muss, die Details wie Ausgestaltung, Preise, Betreiber – privat oder durch die TBV – erarbeiten soll. Pandemiebedingt wird dieser Arbeitsausschuss, der bei Bedarf einberufen wird, allerdings erst im nächsten Jahr zusammenkommen.