Die schönen Seiten von Wülfrath

Die Stadt hat sich weiterentwickelt und gewandelt. Dem trägt jetzt die dritte Auflage der Image- und Neubürgerbroschüre Rechnung. Gestern wurde sie vorgestellt.

Foto: Holger Bangert

Wülfrath. Wer eine Urlaubsreise buchen möchte, der greift nicht selten zum Katalog oder surft im Internet, um sich zu informieren. In beiden Medien werden Ziele von ihren schönsten Seiten skizziert. Auch Menschen, die sich überlegen, ihren Lebensmittelpunkt nach Wülfrath zu verlegen oder Unternehmer, die einen Standortwechsel erwägen, wollen gerne wissen, wo die Reise hingeht. Und weil sich die Stadt in den vergangenen vier Jahren stark verändert hat, ist es gut, dass es nach 2010 und 2014 jetzt die dritte aktualisierte Auflage der Image- und Neubürgerbroschüre „Willkommen in Wülfrath“ gibt.

Das druckfrische Heft, das jetzt auch über die Homepage der Stadt abrufbar ist, stellten gestern Anja Haas vom Amt für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus und Jutta Scheidsteger vom Scala-Verlag aus Velbert im Rathaus vor. Die neue Broschüre ist auch ihr drittes gemeinsames Werk. Die Redaktion lag bei Haas. Sie hat ihre Textvorschläge mit Wirtschaftsförderer Karsten Niemann abgestimmt und in der Verwaltung vorab vorgelegt. „Wir zeigen noch mehr und natürlich neue Bilder, es gibt eine klare Gliederung, die Stadt wird anhand kurzer Texte beschrieben, hinten gibt es den kompakten Info-Teil zur schnellen Orientierung und Frau Scheidsteger verfügt über eine gute Ortskenntnis“, lobt Haas das Konzept des Verlags. Der hat ganz ähnliche Broschüren auch schon für Ratingen und Velbert erstellt. Die Entscheidung pro Scala fiel leicht: Die Broschüre kostet die Stadt nichts. „Sie finanziert sich ausschließlich dank der Sponsoren aus der örtlichen Wirtschaft“, verweist Anja Haas auf die enthaltenen Anzeigen. „Die aber so platziert sind, dass sie nicht wirklich stören“, so Jutta Scheidsteger.

Die Titelseite ziert, wie beim Vorgänger, ein Kind. Das Mädchen, das eine Rispe Johannisbeeren und eine Kirsche schmunzelnd aus dem Mund hängenlässt, steht laut Haas für „die emotionale Anziehungskraft einer freundlichen Stadt zum Wohlfühlen“. Einen Vorgeschmack darauf, was einen dort erwartet, sollen drei kleinere Bilder darunter vermitteln: Zu sehen ist die Fußgängerzone mit einem Café Sophie, dessen Plätze unter den Sonnenschirmen gut besetzt sind, ein Spielplatz vor bunter Hundertwasser-Kulisse am Düsseler Tor und das von dichtem Grün umringte, türkisfarbene Wasser im ehemaligen Steinbruch Prangenhaus.

„Wülfrath hat seinen eigenen Charme, ein Kleinod mit bergischer Gemütlichkeit, erlebnisreichen Naherholungsgebieten, interessanten Kultur und Sportangeboten und einer breiten Bildungspalette“, lädt Bürgermeisterin Claudia Panke auf Seite 3 zur Entdeckungstour ein. Dem Konzept „Wülfrath 22 plus“ folgend, will und muss die Stadt neue Einwohner gewinnen. Deshalb werden auch neu entstandene Wohngebiete, zum Beispiel am Flehenberg, gezeigt und die gute verkehrliche Anbindung, ab Ende 2019 auch mit S-Bahn-Halt in „Düssel-Hahnenfurth“, betont. Allerdings: Mehr als das Versprechen, attraktive neue Baugebiete - auch für individuelle Vorhaben — erschließen zu wollen, erfahren potenzielle Bauherren nicht.

Eine Dronen-Luftaufnahme des Industrie- und Gewerbegebiets Kocherscheidt, die Tanks der Jonas-Farbenwerke, die Produktionsstätten von Puky und Knorr-Bremse sowie die Lhoist Germany-Hauptverwaltung visualisieren den Wirtschaftsstandort. „Ein breites Angebotsspektrum an Flächen steht zur Auswahl“, können Ansiedlungswillige lesen.

Von der Kita bis zum Abitur ist in Wülfrath dank der guten Begleitung junger Menschen alles möglich, Erwachsene finden bei VHS und der Medienwelt ein breites Angebot, lautet die Botschaft für den Bereich Bildung. „Weil der Seniorenrat gerade aufgelöst wurde, haben wir das Zwar-Netzwerk kurz vor Redaktionsschluss hinzugefügt“, erklärt Haas. Auch der Generationenpark In den Banden ist jetzt nicht mehr nur als Skizze zu sehen. Die Historie wird stichpunktartig von 1100 bis 1976 erklärt. Dazu gibt es acht ältere Impressionen.

Ob Rock bei „WüRG im Park“, das Niederbergische Museum oder der Zeittunnel in neuem Gewand — auch kulturell wird einiges geboten. „Der Zeittunnel und die alten Steinbrüche, die sich die Natur zurückholt, sind unsere Alleinstellungsmerkmale“, spricht Anja Haas den Tourismus an. Zu den Möglichkeiten fürs Radfahren und Wandern, erhalte sie regelmäßig Anfragen, auch aus dem Süden. Mit dem Panoramaradweg, dem Neanderland-Steig und dessen Entdeckerschleife um den Steinbruch Schlupkothen, verfüge man über Attraktionen.