Düssel: Sportplatz-Bebauung lässt noch auf sich warten
Die Stadt muss erst einmal mit der Bezirksregierung die maximale Zahl der Wohneinheiten aushandeln. Erst dann kann die Vermarktung starten.
Wülfrath. Frühestens 2018 soll das geplante Wohngebiet auf dem ehemaligen Sportplatz Düssel in die Vermarktung durch die Stadt gehen. Doch bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Denn: So leicht ist das nicht mit Düssels Erweiterung. Das fängt schon damit an, dass das Dorf mit den zwei Kirchen im aktuellen Regionalplan eigentlich eine grüne Fläche und kein allgemeiner Siedlungsbereich ist. „Deswegen darf sich Düssel nur im Rahmen des natürlichen Bevölkerungswachstums erweitern“, sagt Planungsdezernent Martin Barnat im Gespräch mit der WZ.
Was bedeutet das für die angedachte Wohnbebauung? Die Stadt musste mit der Bezirksregierung die maximale Zahl der Wohneinheiten aushandeln. Nach finaler Absprache sind 25 bis 30 Wohneinheiten erlaubt. Obwohl „Düssels natürliches Bevölkerungswachstum“ Maßgabe für diese Zahl war, bedeutet das nicht, so betont Barnat, dass in dem neuen Wohngebiet nur Düsseler für den Kauf zugelassen würden.
Schon 2014 hatte die Politik mit einem ersten Aufstellungsbeschluss das Projekt am Sportplatz angestoßen. Dann wurde es ruhig um die Maßnahme. „Wir hatten in den vergangenen Jahren andere Prioritäten in der Planung“, gesteht Barnat. 2016 nahm die Stadt den Faden wieder auf. Im September änderte der Stadtentwicklungsausschuss den Flächennutzungsplan im Bereich des Sportplatzes.
„Das Ziel ist es, dass wir in der kommenden Sitzung am 3. Mai den Aufstellungsbeschluss erreichen“, sagt Barnat. Wenn alles perfekt läuft, könnte die Stadt 2018 mit der Eigenvermarktung der Grundstücke beginnen, so wie das zuletzt in Rohdenhaus bereits bestens funktioniert hat.
Der Fahrplan könne sich laut Barnat jedoch ganz schnell ein Jahr nach hinten verschieben, wenn die laufenden Prüfungen der Stadt auf Probleme stoßen. Potenziell gibt es da noch einige. „Der Platz ist Ende der 40er Jahre aufgeschüttet worden. Wir wissen noch nicht, womit“, erklärt Barnat. Bodenuntersuchungen sollen nun klären, ob eine Wohnbebauung an dieser Stelle ohne Weiteres zulässig ist. Zudem müsse getestet werden, wie belastbar der Baugrund überhaupt ist. Weiteres Sorgenkind ist die Düssel. Bei Hochwasser kann der Fluss in Ausnahmefällen dem Platz nahekommen. Das gaben Wülfrather bei einem Vor-Ort-Termin im November zu bedenken. Eine weitere Gefahrenquelle für eine Verzögerung des Bauprojekts ist die obligatorische Artenschutzprüfung, deren Ergebnis ebenfalls noch aussteht. Die Erschließung des neuen Wohngebiets soll nach aktuellen Planungen über eine Stichstraße erfolgen, die von der Tillmansdorfer Straße abgehen würde.
Damit Düssel sich auch in Zukunft weiter ausdehnen kann, will die Stadt das ganze Gebiet im Rahmen der Aufstellung des neuen Regionalplans in ein allgemeines Siedlungsgebiet umwandeln. „Bislang stießen wir damit nicht auf Gehör“, sagt Barnat, der mit dem Blick nach Dornap wenig Verständnis dafür hat. Der direkte Nachbar auf Wuppertaler Seite ist nämlich als Siedlungsgebiet ausgezeichnet.