Realschule: Von Melancholie fehlt bei Frühlingsfest jede Spur

In drei Jahren läuft die Schule aus, doch jetzt wurde ausgiebig gefeiert.

Foto: U. Bangert

Tönisheide. „Die Musik-AG hat ein tolles Lied vorbereitet, das passt bestens zu unserer Schule“, kündigte Uwe Heidelberg an, griff in die Saiten seiner Gitarre und stimmte „Auf uns“ an. Viele Zuhörer fielen mit ein — beim Frühlingsfest der Heinrich-Kölver-Schule herrschte ausgelassene Fröhlichkeit. Von dem baldigen Ende dieser Realschule, die in drei Jahren ausläuft, war nichts zu spüren. Doch Schulleiter Heidelberg lässt durchblicken, dass er schon ein paar Tränchen verdrücken musste. „Das ist wahrscheinlich das letzte Schulfest. Im nächsten Jahr sind einfach zu wenig Schüler und Lehrer da, um so was zu stemmen“, blickt der Pädagoge in die Zukunft. Von den jetzt 325 Schülern werden dann 100 weniger da sein, von den 20 Lehrern werden fünf fehlen.“

Er ist ein bisschen stolz darauf, dass eine Schule, die bald geschlossen wird, ein großes Fest auf die Beine stellt und lobt die Schulgemeinde: „Hier ist eine super motivierte Elternschaft, die ist da richtig heiß drauf.“ Da sich die Kölverschule sich nicht mehr Eltern vorstellen muss, die vielleicht ihren Nachwuchs anmelden, stand Feiern im Mittelpunkt.

Neben den aktuellen Schülern trat die Band „Rhesus“ auf, die sich aus Ehemaligen zusammensetzt, die Gruppe „TSIE“ ließ es rappen und Spectaculum entführte in die Welt der Musicals. Daneben stellte sich die Feuerwehr vor und der Schützenverein „Kleine Schweiz“ lud zum sportlichen Wettkampf mit dem Lasergewehr ein.

Unter den zahlreichen ehemaligen Besucher waren viele Ex-Schüler, die inoffiziell Abschied von ihrer Schule nahmen. „Unter der Hand bedauern die Politiker, dass die Schule geschlossen“, hat Uwe Heidelberg erfahren. Er hadert nicht mit der Situation: „Der Zug ist abgefahren“, gibt er sich realistisch. Dafür wird jetzt gespart, auch die Einnahmen aus dem Schulfest werden gesammelt für das letzte große Event: „Im nächsten Januar machen wir die Schule für drei Tage dicht, es geht zur Skifreizeit nach Winterberg, da hauen wir dann alles auf den Kopp“, sagt er.