Wülfrath Ex-VHS-Haus wird zum „WIR“-Haus

Wülfrath · Bürgermeisterin Claudia Panke und Ingo Wünsch, Vorsitzender des Stadtkulturbundes, haben die Nutzungsvereinbarung unterschrieben.

 Bei der Vertragsunterzeichnung: Bürgermeisterin Claudia Panke, Kämmerer Rainer Ritsche und Ingo Münch, Vorsitzender des Stadtkulturbundes.

Bei der Vertragsunterzeichnung: Bürgermeisterin Claudia Panke, Kämmerer Rainer Ritsche und Ingo Münch, Vorsitzender des Stadtkulturbundes.

Foto: Andreas Reiter

. „Wir möchten den Verein am 20. November gründen.“ Lothar Müller vom Kernteam der Initiative „WIR“ (Wülfrather Ideen Räume) war gestern bei der Vertragsunterzeichnung im kleinen Saal des Rathauses mit von der Partie. Zunächst handelt es sich um eine Nutzungsvereinbarung, da „WIR“ noch kein eingetragener Verein ist. Ingo Wünsch konnte den Vertrag als Vorsitzender des Stadtkulturbundes unterschreiben, der übergangsweise „WIR“ wie eine Dachorganisation unterstützt.

„Die Nutzungsvereinbarung ist auf einen Zeitraum von sechs Monaten begrenzt“, erläuterte Kämmerer Rainer Ritsche. Ende März soll die Initiative „WIR“ eigenständig unterwegs sein. Der Stadtkulturbund wäre dann im März 2021 „wieder raus“, wie es Ingo Wünsch formulierte. Die Zusammenarbeit soll dann natürlich nicht beendet sein. Dann steht eine erneute Vertragsunterzeichnung auf dem Programm. „Die Probezeit beträgt dann zwei bis drei Jahre um zu sehen, ob es funktioniert“, sagte Lothar Müller.

Vom ehemaligen VHS-Haus möchten die Mitstreiter von „WIR“ nichts mehr hören. Das Gebäude an der Wilhelmstraße 189 soll als „WIR“-Haus Anerkennung finden. „Das ist ein großer Aufhänger, um die Fußgängerzone zu beleben“, meint Sandra Leidig-Diekmann vom Kernteam. „Die gesamten Maßnahmen würden im Stadtentwicklungsprogramm „Step“ als Leuchtturmprojekt angesehen. Dies wiederum sorgt für Städtebaufördermittel in Höhe von 70 Prozent, wie Rainer Ritsche ergänzt. Dieser Eigenanteil könnte durch Maßnahmen wie etwa Crowdfunding und Spenden noch verringert werden, erläuterte Sandra Leidig-Diekmann. Wichtig sei dabei vor allem der geplante Probebetrieb, der laut Kämmerer der Stadt Sicherheit verschafft, die 30 Prozent Eigenanteil zu finanzieren.

Nach Angaben von Rainer Ritsche sind bisher 348 der insgesamt 740 Quadratmeter Nutzfläche verplant. „Erst waren es 167 Quadratmeter, die verplant waren“, beschrieb Sandra Leidig-Diekmann die bisherige Entwicklung. Der Einstieg des Fördervereins Freifunk Neanderland, der ein Maker-Space (Ideen-Werk) ausstatten wird, das für alle zugänglich sein soll, hat für weiteren Platzbedarf gesorgt. Dabei soll es natürlich nicht bleiben. Als „feste Mieter“ sollen dort unter anderem der Turnerbund Wülfrath mit seiner Geschäftsstelle und ein Gesangsstudio einziehen. Darüber hinaus plant das Theater Minestrone dort eine dauerhafte Residenz. Verschiedene Vereine aus Wülfrath haben angekündigt, im „WIR“-Haus in Zukunft Versammlungen, Vorstandssitzungen und Veranstaltungen durchzuführen.

„Viele Leute haben uns ihre Ideen mitgeteilt, als wir unsere Initiative in der Öffentlichkeit vorgestellt haben“, sagte Ingo Wünsch. Laut Sandra Leidig-Diekmann sind die Räume bisher auch etwas klein dimensioniert. „Der Sportraum hat bisher 50 Quadratmeter, er sollte aber 75 oder besser 100 Quadratmeter haben. Es gebe auch viele Ideen für das Dachgeschoss, ergänzte Thomas Reuter. Auch seien in dem Gebäude kleine Konzerte und Theateraufführungen denkbar. Wichtig sei auch die Einrichtung eines multifunktionalen Büros. Viele Vereine hätten Interesse daran.

Um weiter die Werbetrommel für die Initiative zu rühren, soll es in Zukunft offene Türen geben, sodass sich Interessierte ein Bild über die Aktivitäten von „WIR“ machen können, kündigte Thomas Reuter an. Das alles hätte eigentlich schon früher passieren sollen, aber „Corona hat uns in den vergangenen Monaten eingebremst“, so Thomas Reuter. „Corona hat uns nicht aufgehalten“, lautete die Antwort von Ingo Wünsch.

„WIR“ sucht noch Mitstreiter, die bei der Renovierung helfen

Die Initiative „WIR“ hat am vergangenen Wochenende bereits mit den Renovierungs- und Sanierungsarbeiten begonnen. Im Januar der Probebetrieb starten. Tapeten abziehen, Decken abreißen, Streichen, Böden verlegen – die Mitglieder der Initiative haben sich eine Menge vorgenommen. Mehr als ein Dutzend Helferinnen und Helfer war am Wochenende im Einsatz. Am kommenden Samstag geht es dort ab 10 Uhr weiter. Hilfreiche Hände sind immer willkommen. Interessenten können sich per Email unter der Adresse melden: kernteam@wir-wuelfrath.de. Dort können auch weitere Informationen erfragt werden.