Ehrenamtskarte: Symbolisches Dankeschön
Die Ehrenamtskarte wird von den Inhabern vor allem als eine Anerkennung ihres Engagements angesehen.
Velbert. Nach zwei Jahren geht die Ehrenamtskarte in Velbert in die Verlängerung. 2009 wurde sie in Nordrhein-Westfalen eingeführt, und Velbert war von Anfang an mit dabei. Die Karte wurde an 275 Velberter ausgegeben, die sich vorher schon mindestens zwei Jahre lang ehrenamtlich engagiert hatten.
Sie bekommen eine neue Karte, wenn sie nachweisen, dass sie auch weiterhin 250 Stunden im Jahr freiwillig und unentgeltlich in einem Verein, einer Institutionen oder in der Nachbarschaft investieren.
Während die Einführung der Ehrenamtskarte in anderen Städten wegen finanzieller Notlagen abgelehnt wurde, „haben sie der Bürgermeister und die Parteien von Anfang an befürwortet und unterstützt“, sagt Timo Schönmeyer, der die Aktion in der Freiwilligen-Agentur koordiniert.
Befürchtungen, dass städtische Vergünstigungen etwa für den Besuch des Hallenbades den Haushalt zusätzlich stark belasten würden, haben sich nicht bestätigt. Schönmeyer: „Der Haushalt einer Kommune bricht nicht mit der Einführung der Ehrenamtskarte zusammen.“
Tatsächlich wird jede Karte im Monat im Schnitt 0,5-mal eingesetzt. „Das zeigt, dass die Angst von Kommunen, die Karte könne hohe Einnahmeverluste verursachen, unbegründet ist“, sagt Schönmeyer.
Die meisten Karteninhaber seien gar nicht auf Rabatte im Hallenbad oder in den rund 35 Einzelhandelsgeschäften, in denen Ehrenamtlern Rabatte eingeräumt werden, angewiesen. „Die Karte verstehen die meisten Ehrenamtler als eine schöne Anerkennung ihrer Arbeit“, sagt Schönmeyer.
Aber natürlich würden sie sich auch freuen, wenn sie nur die Hälfte im Hallen- oder Freibad zahlen müssen. Neben den Stadtwerken gibt es Sonderkonditionen bei der Stadtbücherei und der VHS; der Eintritt ins Schloss- und Beschlägemuseum ist kostenfrei.
Nach Auskunft von Schönmeyer engagiert sich in Velbert ein Drittel aller Einwohner ehrenamtlich. Das entspricht dem Landesdurchschnitt. „Das war auch schon vor sechs Jahren so. Damals hatten wir eine Umfrage in Vereinen und Verbänden durchgeführt.“
Der Bedarf an freiwilligen Helfern sei nach wie vor groß. Besonders durch den Wegfall des Zivildienstes hätten sich gerade bei den Wohlfahrtsverbänden Lücken aufgetan. Dieses Problem soll auf der 5. Ehrenamtsbörse am Samstag, 22. Oktober, in einer politischen Runde thematisiert werden.
„Aber auch die Vereine bräuchten Unterstützung. Es gibt nach wie vor zu wenig Freiwillige, die bereit sind, ein Ehrenamt zu übernehmen“, sagt Schönmeyer.