Ritter, schmutziges Geschirr und ein singender Staubsauger
Am Samstag, 1. Oktober, feiert die Theatertruppe Minestrone mit dem Musical „Ritter Rost“ in Schlupkothen Premiere.
Wüfrath. „Versucht es im Gleichschritt“, gibt Regisseurin Karin Badar dem „schmutzigen Geschirr“ in ruhigem Ton ihre Anweisungen. „Er ist zu schnell“, beschwert sich indes die Darstellerin der Tasse. Gemeint ist ihr Kollege „Teekessel“, der es offensichtlich ein bisschen eilig hat, um Burgfräulein Bö herum zu laufen. „Keine Hektik“, beruhigt Badar. „Wir üben bis es klappt.“ Viel Zeit bleibt den Akteuren des Theaters Minestrone allerdings nicht: Am 1. Oktober soll die jüngste Produktion der Schauspiel-Truppe „Ritter Rost und Prinz Protz“, ein Kindermusical, im Kommunikationscenter Schlupkothen Premiere feiern.
„Die Proben gehen jetzt in die heiße Phase“, sagte Minestrone-Vorsitzender Daniel Diekmann am Samstag im Kulturzentrum Rohdenhaus, das Minestrone zur Bühne umfunktioniert hat. „Wir üben jetzt nicht nur einmal in der Woche, sondern auch an den Wochenenden“, ergänzte er.
20 Schauspieler und Techniker sind am neuen Stück beteiligt, darunter auch vier Kinder. „Der ,Anhang’, der Minestrone-Mitglieder“, so Diekmann. Kinder seien nicht immer so diszipliniert und geduldig wie Erwachsene, aber alles in allem sei er erstaunt, wie gut die Probenarbeit funktioniert habe. Neu für alle sei nämlich, dass ungefähr die Hälfte des Stückes aus Musik bestehe, sagte er, nachdem die Bürgfräuleins gerade einige Gesangseinlagen zum Besten gegeben hatten. Jede Rolle müsse laut Diekmann singen, und das sei für einige natürlich eine Herausforderung. „Aber auch die Begleitmusik ist wirklich gut“, kündigte er an. Denn eigens für „Ritter Rost“ wurde eine vierköpfige Band, bestehend aus Alexander Faoro, Daniel Hoffmann, Christian Erbach und Mike Rotthaus, gegründet.
Am Samstag konnte allerdings nur Alexander Faoro mit der Gitarre die Proben begleiten, die anderen Instrumente wurden als Playback eingespielt. Ihr habe die Probenarbeit, die Anfang des Jahres startete, viel Spaß gemacht, sagte Karin Badar. „Es ist ein witziges, rasantes Stück mit vielen tollen Figuren.“ Und es sei besonders toll, wie sich die Darsteller einbringen. Alle seien sehr engagiert.
„Es ist schon ein verrücktes Stück mit durchgeknallten Charakteren“, bestätigte auch Daniel Diekmann, während sich in der Maske gerade Prinz Protz, alias Achim Kirchner, in seinen silbernen Latex-Anzug zwängte.
Mike Utke, ehemalige Leiterin des Theaters, sorgt als singender Staubsauger für Reinheit und Gründungsmitglied Tobias Holitschke spielt Ritter Rost, der dermaßen faul ist, dass er das mit Hausarbeit überhäufte Burgfräulein Bö (Katja Huhn-Villela) geradezu in die Arme des zur Hilfe geholten Dieners Prinz Protz treibt. Ritter Rost sei nicht nur für Kinder interessant, sondern biete auch für Erwachsene Stoff zum Nachdenken, zum Beispiel zum Thema Liebe, sagte abschließend Diekmann, der als Werwolf „Mies“ mitspielt und natürlich noch nicht verraten möchte, wie die Geschichte weiter geht. . .