Ehrenmal: Suche nach Vandalen

Unbekannte beschmieren das Mahnmal, hinterlassen einen Scherbenhaufen und Müll. Stadt setzt eine Belohnung für Hinweise aus.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. Am vergangenen Wochenende haben Unbekannte im Wülfrather Stadtpark das Ehrenmal mit Farbe beschmiert und ein Meer von Glasscherben sowie Verpackungsmüll zurückgelassen. „Die Glasabfälle mussten im Rahmen der Gefahrenabwehr unverzüglich durch Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes beseitigt werden“, teilte Stadtsprecherin Ulrike Eberle gestern mit.

Das Ehrenmal wurde nach Angaben der Stadtverwaltung gleich mehrfach mit Graffiti besprüht. Dadurch entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 2000 Euro. „Die Entfernung der Graffiti muss durch eine Spezialfirma erfolgen, die Mitarbeiter des Bauhofes können dies nicht leisten“, so Ulrike Eberle weiter. Deswegen sei auch noch nicht klar, wann die Schmierereien entfernt werden können.

Bürgermeisterin Claudia Panke fand deutliche Worte zu diesem Vorfall: „Ich empfinde es als eine große Schande und Demütigung, ein solches Ehrenmal, wie wir es im Stadtpark haben, durch Schmierereien zu verschandeln. Hat jemand etwas Besonderes für sein Vaterland geleistet, so wird ihm oder ihr ein Ehrendenkmal gesetzt, damit diese Leistung nicht über die Jahre in Vergessenheit gerät. Hier reden wir folglich nicht nur von Vandalismus, sondern vielmehr von der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Ich wünsche mir daher, dass sich der oder die Verursacher schnell ermitteln lassen und sie für ihre Tat zur Verantwortung gezogen werden.“

Der genaue Tatzeitpunkt und der Tathergang sind bisher unbekannt. Im jüngsten Ausschuss für Umwelt und Ordnung (AUO) im großen Saal des Rathauses hatte Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn am Dienstag berichtet, dass er zusammen mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes am vergangenen Samstagabend zu einem Kontrollgang im Stadtpark gewesen sei. Man sei im Stadtpark auf zwei größere Gruppen gestoßen, „etwa 20 Leute, die laut Musik gehört haben“. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sollen die Personen angesprochen und sie zum Verlassen der Örtlichkeit aufgefordert haben. Dies sei dann auch geschehen. Das Ordnungsamt war laut Sebastian Schorn bis Mitternacht im Einsatz. Bis zu diesem Zeitpunkt sei das Ehrenmal nicht beschmiert gewesen.

Schon vielfach hatte die Verwaltung von Bereichen in Wülfrath berichtet, an denen es gehäuft zu Vandalismus oder Ruhestörungen kommt. Dazu zählen unter anderem der Bereich rund um das Hallenbad, der Stadtpark, der Schulhof des Gymnasiums und das Parkdeck am Diek.

Als Konsequenz wurden in jüngster Vergangenheit verstärkt Mitarbeiter des Ordnungsamtes in diesen Bereichen eingesetzt. „Bei den angetroffenen Personen handelt es sich nach Angaben von Sebastian Schorn allerdings meist nicht um Jugendliche, sondern in der Regel um junge Erwachsene. „Sie sind fast alle über 18 Jahre alt“, sagte der Ordnungsamtsleiter im AOU. Man sei mit ihnen im Gespräch und weise sie auf eine ordentliche Müllentsorgung hin. Auch laute Musik nachts in der Öffentlichkeit wird nicht geduldet.

In der vergangenen Woche hatte die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss einen neuen Arbeitskreis vorgestellt. „Vandalismus und Jugendschutz“ heißt dieser und neben Mitarbeitern der Verwaltung sind dabei auch Polizei und Streetworker mit im Boot. Der Arbeitskreis setzt nach Angaben von Jugendamtsleiterin Bärbel Habermann auf Kommunikation, gezielte Ansprachen sollen das Bewusstsein der jungen Menschen entsprechend schärfen.

Die Stadt Wülfrath bittet im Fall der Sachbeschädigung des Ehrenmals die Bevölkerung um Mithilfe: „Für sachdienliche Hinweise wird eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.“ Zeugen können sich entweder an die Polizei unter der Telefonnummer 02058/9200-0 wenden, oder an das Ordnungsamt der Stadt Wülfrath unter Telefon 02058/18-308.