Awo-Begegnungsstätte hat neue Leiterin
Zum 1. März löste Cornelia Weimer die bisherige Leiterin Uta Prem nach mehr als 27 Jahren ab. Sie will neue Impulse setzen.
Wülfrath. Sie wirkt wie eine, die anpackt. Tatkräftig und mit viel Lust, in der Arbeit der Arbeiterwohlfahrt aktiv zu werden und etwas zu verändern. Das war auch ein Hauptgrund, warum sich der Vorstand aus 14 Bewerbern für Cornelia Weimer als neue Leiterin der Begegnungsstätte entschieden hat. Denn sie versteht es, Theorie und Praxis unter einen Hut zu bringen. Und sie bringt etwas mit, was dem Vorstand besonders wichtig war: Empathie. „Ich wollte mit Menschen arbeiten und nicht mehr mit Zahlen“, sagt die neue Leiterin, die zum 1. März ihre neue Stelle angetreten hat. Bislang hat die 53-jährige Mutter von erwachsenen Zwillingen in einem Architekturbüro in Essen das Büro organisiert.
Wülfrath ist für die Essenerin noch Neuland. Doch nach ihrer ersten Woche fühlt sie sich bereits sehr wohl an ihrem neuen Arbeitsplatz. Diesen füllt sie gerade noch mit Hilfe der scheidenden Leiterin Uta Prem aus. „Es gibt vieles, das ich bislang immer im Kopf hatte, das aber nie aufgeschrieben wurde“, sagt Prem. Daher sei jetzt noch Zeit für eine ausführliche Übergabe und das Kennenlernen der Aufgaben aber auch der Menschen, die die Angebote der Awo in Wülfrath in Anspruch nehmen.
Für ihre neue Arbeit hat Weimer auch schon Pläne. Zum einen will sie Wege finden, die älteren Menschen zu erreichen und sie abzuholen, zum anderen will sie aber auch wieder mehr Ehrenamtliche zur Awo locken. Als Anreiz dafür sei in Überlegung, eine kleine Ausbildung für die Freiwilligen anzubieten, die dann auch offiziell bescheinigt wird. „So hätte man dann auch etwas in der Hand, was einem die Mitarbeit bestätigt“, sagt Weimer.
Zu ihrer Arbeit gehört dabei nicht nur die Organisation der Begegnungsstätte für Senioren, sondern auch die Quartiersarbeit. „Die Arbeit der Awo soll über die Begegnungsstätte hier im Haus hinaus auch in die Stadt hineinwirken“, sagt Peter Zwilling, der im Vorstand der Wülfrather Awo sitzt. Gerade bei alten Menschen sei Vereinsamung oft ein Problem. Man müsse also auch auf die Menschen zugehen, die nicht von selbst die Angebote im Haus der Arbeiterwohlfahrt nutzen.
Uta Prem ist indes optimistisch und auch etwas beruhigt, was ihre Nachfolgerin angeht. „Man weiß ja nie, wer nach einem kommt“, sagt sie. Doch in Cornelia Weimer sei jemand gefunden, der ihre Arbeit einerseits gut weiterführen wird, andererseits aber auch mit neuen Ideen fit für die Zukunft ist. „Ich bin sehr froh, dass ich sie noch kennenlernen durfte“, sagt Prem, die — wie viele sagen — durch und durch Awo ist. Auf der Schulstraße geboren, zur Schule und später auch zur Arbeit gegangen fällt ihr das Loslassen nicht leicht. Doch auch sie weiß: Irgendwann ist es Zeit für einen Wechsel.
Dieser Wechsel soll nun aber so sanft und gleitend wie möglich stattfinden. Gemeinsam sei man durch die Gruppen gegangen, habe die neue Ansprechpartnerin vorgestellt und erklärt, dass sich so viel erstmal gar nicht ändert. Knapp 200 Senioren erreicht die Begegnungsstätte der Awo im Durchschnitt. Das passiert bei Zwar-Treffen, beim Kegeln oder gemeinsamen Frühstücken. Cornelia Weimer freut sich, nun voll in das Angebot einsteigen zu können.