Eiersuche im Herminghauspark
Insgesamt sind 800 bunte Eier versteckt und verteilt worden. Zahlreiche Kinder kamen am Sonntag mit ihren Eltern.
Velbert. In Nullkommanichts waren die bunten Eier weg: Schon um 10.30 Uhr, eine halbe Stunde nach Beginn der Ostereiersuche im Herminghauspark, verteilte Huhn Buffy, Maskottchen der Velberter Marketing-Gesellschaft (VMG), die letzten an die zahlreichen Kinder. Das österliche Treiben in Velberts grünem Herzen war der Auftakt einer vierteiligen Veranstaltungsreihe zum 100. Geburtstag des Parks.
Bereits 1887 hatte der Velberter Verschönerungsverein Wege und Plätze im einstigen „Mohnser Wäldchen“ angelegt. Durch eine großzügige Spende des Velberter Fabrikanten Emil Herminghaus über 30 000 Reichsmark konnte 1912 der Ausbau des Parks erfolgen. Seither haben Generationen von Velbertern die rund zehn Hektar große Grünanlage als Ausflugsziel angesteuert.
Auch Ostersonntag herrschte Hochbetrieb vor allem rund um den Spielplatz: Um 7 Uhr in der Frühe hatten die Mitarbeiter von VMG und Technischen Betrieben (TBV) damit begonnen, 800 bunte Eier in Nestern zu verstecken.
„Die ersten Besucher kamen schon um 9.15 Uhr“, berichtete VMG-Mitarbeiterin Stephanie Gampe: Kinder mit Körbchen, die sich gemeinsam mit ihren Eltern auf die Suche machten. Um kurz vor 10 Uhr herrschte dichtes Gedränge, etliche Familien tummelten sich auf der Suche nach Eiern zwischen Buchenwäldchen und Birkenwiese: „So voll war der Park um diese Uhrzeit wohl noch nie“, sagte Tobias Schiffer, der für das städtische Grün zuständige TBV-Geschäftsbereichsleiter. Auch TBV-Chef Ralph Güther stattete dem Park einen Besuch ab.
Schneller als erwartet waren alle Eier gefunden, aber Buffy hatte ja noch welche zum Verteilen: 200 führte das Federvieh in einem mit Stroh gefüllten Bollerwagen mit, zusätzliche 100 Eier hatte das benachbarte Hotel spontan gespendet. So bekamen der dreijährige Noah sowie seine Cousins Johannes und Lennart und Cousine Lilli nach erfolgloser Suche wenigstens ein Ei in ihren Korb.
Doch schließlich war auch der Vorrat im Bollerwagen erschöpft: „Schade“, fanden Letka und Mike Denzel, weil ihre vierjährige Tochter Leyla leer ausging, aber die Kleine tröstete sich schnell auf dem Spielplatz.
Wie sich kurz darauf herausstellte, waren nicht alle Besucher so fair, auch anderen eine Chance zu geben: Eine verärgerte Frau erzählte, dass einige mit Einkaufsbeuteln durch das Gelände marschiert seien und Eier dutzendweise einsackten — sie war mit ihrer Beobachtung nicht allein.
Buffy blieb derweil auch ohne Eier ein Anziehungspunkt für die Kleinen: Immer wieder posierte Vivien Hölzl, die in dem Kostüm steckte, mit Kindern für ein Foto. Die 17-jährige Münchnerin hatte Spaß bei der Aktion, hätte sich aber noch vor kurzem nicht träumen lassen, zu Ostern als Huhn durch den Park zu ziehen.
Eigentlich fungiert ihr Freund Christopher Broel, den sie über die Feiertage besuchte, als Buffy-Darsteller für die VMG, doch der Velberter zog sich am Freitag eine Knieverletzung zu, musste sogar operiert werden. Nach gründlicher Einweisung übernahm Vivien die Rolle aushilfsweise — und könnte sich durchaus vorstellen, das Federkleid bei Gelegenheit erneut überzuziehen: „Es ist einfach schön, wenn man in die lachenden Kinderaugen schaut.“