Ein Mäzen in Eiche geschnitzt

Festakt: Trimborn-Skulptur wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ratingen. Welche Ehrung kann jemand noch erwarten, der bereits das Bundesverdienstkreuz sein eigen nennen darf, den Rheinlandtaler und den Ehrenring der Stadt Ratingen, deren einziger Ehrenbürger er zudem ist? Im Falle von Ferdinand Trimborn ist dem bekannten Mäzen und Wohltäter nun eine Ehrenbezeugung zuteil geworden, die in der Tat alles andere als alltäglich ist: Am Donnerstagabend wurde im nach ihm benannten Konzertsaal der städtischen Musikschule eine Skulptur enthüllt, die der Ratinger Künstler Yildirim Denizli von Trimborn geschaffen hat.

Denizli, der im türkischen Erzurum geboren wurde und seit langem in Ratingen lebt und arbeitet, wurde von Trimborns Engagement für die gemeinsame Leidenschaft, die Musik, zu diesem Kunstwerk inspiriert. Denn neben unzähligen sozialen Projekten, liegt das Hauptaugenmerk des Spenders Trimborn auf der musikalischen Nachwuchsförderung. Als Denizli das erste Mal ein Konzert des von Trimborn begründeten Nachwuchswettbewerbs besuchte, war er von der Qualität der Darbietungen begeistert. Und als er heraus gefunden hatte, wer dieser Mann hinter dem "Ferdinand-Trimborn-Förderpreis" eigentlich ist, beschloss er, ihm mit dieser Skulptur seinen Respekt zu erweisen.

In den vergangenen Wochen fertigte er Fotos und Skizzen an, nach denen er das lebensgroße Kunstwerk gestaltete, nicht ahnend, welche symbolische Bedeutung sein Material, Eichenholz, hierzulande hat: "Ich habe den Begriff ,Deutsche Eiche’ erst hier kennengelernt, für mich war das einfach nur Holz!", verriet Denizli verschmitzt vor den vielen Ehrengästen im Saal, mittlerweile wissend, dass die der Eiche nachgesagten Eigenschaften - Stärke und Verlässlichkeit - durchaus auf den Mäzen zutreffen.

Bürgermeister Harald Birkenkamp war denn auch voll des Lobes für seine beiden rührigen Bürger, denen er neben vielen Unterschieden auch manche Gemeinsamkeit attestierte: "Ihnen sind Schaffensdrang und Visionen, Engagement und Bescheidenheit gemein" - und beide sind keine großen Redner. Dennoch fand Trimborn selbst das perfekte Schlusswort: "Ich weiß, wer ich bin. Und ich verspreche, dass ich so bleibe!" Und daran dürfte wohl niemand zweifeln.