Ein Stadtteilfest mitTradition
Am Sonntag wurde zum 20. Mal in der Ellenbeek gefeiert. Das schlechte Wetter nahmen die Gäste gelassen.
Wülfrath. Grau und schwer hängen die Wolken über der Ellenbeek. Mal schauert es, mal klart es auf. Doch die Bewohner und Besucher des Viertels lassen sich die Laune nicht verderben, sondern strömen zum Stadtteilfest am „Roten Platz“, das am Sonntag bereits zum 20. Mal stattgefunden hat.
Während die Wolken vorbeiziehen, wird auf dem Platz getanzt, gegessen und geklönt. Wenn es doch einmal nass wird, suchen sich die Gäste eben Unterschlupf in der Grundschule.
Die meisten Kinderaktionen werden wegen des Wetters kurzerhand in die Schule verlegt. Wie immer gibt es viel zu sehen und viel zum Mitmachen für die Kleinen. „Die Kinder sind die zukünftigen Erwachsenen, die vielleicht später einmal diesen Stadtteil prägen“, sagt Monika Gesekus, stellvertretende Schulleiterin und Mitglied der Veranstaltergemeinschaft Ellenbeek. Wer bei allen Aktionen mitmacht, erhält für seine ausgefüllte Stempelkarte einen kleinen Preis.
Groß vertreten ist das Kinder- und Jugendhaus. Organisatorin Simone Feldmann sitzt auf der Treppe im Schuleingang und spielt mit dem neugierigen Anil das Kinderrechte-Quiz. Das ist Spaß und Aufklärung in einem. Denn der 13-Jährige soll erraten, was Kinder können und dürfen.
Anil kann alle drei Fragen beantworten, darunter, dass auch behinderte Kinder die Schule besuchen dürfen, oder dass Kinder mitbestimmen können, zu welchem Elternteil sie nach einer Scheidung gehen wollen. Anil wohnt in der Ellenbeek. „Ich bin immer sehr gerne hier, viele meiner Freunde sind auch da“, sagt er. Dann zieht er weiter, damit sein Stempelblatt voll wird.
Gegen drei Uhr wird der Rote Platz wieder zur Bühne. Alle Auftritte konnten trotz des Wetters stattfinden. Am Nachmittag zeigt die Tanzgruppe „El Tartara“ des Kinder- und Jugendhauses ihr Können. Schnell hat sich eine Menschentraube um die jungen Tänzerinnen gebildet, die goldene Spazierstöcke schwingen.
Längst wird das Fest auch von Gästen besucht, die nicht aus dem Stadtteil kommen. Die kleine Charlotte (6) wohnt mit ihren Eltern eigentlich in der Innenstadt, hat aber einen Auftritt mit dem Kinderchor St. Josef. Da sie schon mal da ist, reitet sie gleich eine Runde auf dem hellbraunen Pony Karamell des Reitvereins Flandersbach. Charlotta und den anderen Kindern, die bereits Schlange stehen, gefällt’s.
Ein Highlight der vergangenen Jahre muss diesmal ausfallen: Das Bobbycar-Rennen, das sonst von der CDU ausgerichtet wurde. Die Partei muss aufgrund anderer Verpflichtungen absagen. Dafür gibt es in der Turnhalle der Grundschule einen Rollbrett-Parcours, den die Kinder nicht minder rasant meisterten.