Wochenmarkt: Kein Umzug zum Offers

Grüne protestierten gegen den geplanten, neuen Standort des Wochenmarktes.

Velbert. Die provisorische Umgestaltung des Platzes am Offers zum neuen Standort des Wochenmarktes stößt bei den Bürgern auf Ablehung. Die Grünen, die mit den Linken im Velberter Rat gegen den Umbau votiert hatten, und am Samstag vor Ort über das Vorhaben informierten, stießen mit ihrer Positionierung auf breite Zustimmung.

Außerdem hatte die Gruppe um Fraktionschefin Esther Kanschat die Bäume und Laternen, die für den Markt weichen sollen, mit Trauerflor versehen. „Ruhe sanft“ steht in goldener Schrift auf einer der schwarzen Schleifen. „Ich bin ein Marktstand“, heißt es an anderer Stelle und „Geputzt wurde ich nie, bald bin ich weg“.

Zwei Bilder — zum einen der Ist-Zustand, zum anderen eine mögliche Zukunftsversion ohne Lampen und Pflanzen — sollen die Veränderung zeigen, die bis zum Jahresende vollzogen sein soll.

„Die sollten hier besser mal aufräumen“, meint Anwohnerin Claudia Adomaitis mit Blick auf regelmäßige Hinterlassenschaften von Trinkgelagen und eine beschädigte Sitzbank.

Sie kann ebenso wenig wie ihre Nachbarin Ruth Schellenberg, die seit 1959 im Schatten der Alten Kirche wohnt, nachvollziehen, warum der Platz abgeräumt und der Wochenmarkt auf den Offers verlegt werden soll: „Der wäre vor dem Rathaus besser aufgehoben“, sagen die Velberterinnen. Sie geben damit auch die Meinung vieler Marktbeschicker wieder, die zwar vom Forum weg wollen, aber nicht an den Offers.

„Blödsinn“ nennt Frank Nitzbon den Umbau des Platzes zugunsten des Marktes. Da werde Geld zum Fenster rausgeschmissen, während die Stadt andererseits klage, sie habe kein Geld. Man sollte den Markt oder die Teile, die nicht auf einen unveränderten Offersplatz passen, in die Fußgängerzone verlegen: „Das geht in Neviges doch auch“, sagt der 45-Jährige.

Dagegen würde Pfarrer Daniel Post den Umzug des Marktes zur Alten Kirche durchaus begrüßen. Er könnte sich dann die Ausweitung der Öffnungszeiten der „offenen Kirche“ sehr gut vorstellen. Er fügt allerdings hinzu: „Es wäre schade, wenn dafür die Bäume gefällt würden.“

So gemäßigt wie Pfarrer Post äußern sich indessen nicht alle Passanten zu den Umbauplänen. Eine ganze Reihe von Bürgern übt am Samstag scharfe Kritik. Eines allerdings haben alle Gespräche, die die Grünen-Vertreter an diesem Vormittag geführt haben, gemeinsam, fasst der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans-Peter Kaiser zusammen: „Es hat sich uns gegenüber nicht ein einziger Bürger positiv zum Umbau des Offersplatzes geäußert.“