Wülfrath „Ein Wülfrather für Wülfrath“

Wülfrath · . „Wir wollen den Bürgermeister Andreas Seidler, einen Wülfrather für Wülfrath. Er hat immer mit Ideen und Mut geglänzt.“ Axel Effert, Vorsitzender der CDU-Fraktion, stimmt die 32 CDU-Mitglieder bei der Versammlung im Paul-Ludowigs-Haus auf die Wahl des Bürgermeisterkandidaten ein.

 Andreas Seidler hat die CDU-Mitglieder für seine Kandidatur fast komplett hinter sich gebracht.

Andreas Seidler hat die CDU-Mitglieder für seine Kandidatur fast komplett hinter sich gebracht.

Foto: Tanja Bamme

„Ein Bürgermeister braucht Hirn und Herz. Andreas Seidler steht für beides“, so Axel Effert. Mit Blick auf die Verwaltung spricht der CDU-Fraktionsvorsitzende von einem „Stillstand im Rathaus“. Die Verwaltung sei Weltmeister, Politikern und Bürgern zu sagen, was nicht geht. „Wir wollen aber wissen, was möglich ist. Ein ,Weiter so‘, gerade jetzt, kann es nicht sein. Und dafür steht Andreas Seidler“, bekräftigt Axel Effert. Er attestiert dem designierten Kandidaten, auch zur Abteilung Attacke zu zählen, aber auch, die Feinfühligkeit zu besitzen, die nötig sei. Nicht nur Axel Effert denkt im PLH so. Andreas Seidler wird mit 31 Ja-Stimmen zum Bürgermeisterkandidaten gewählt.

Vor der Versammlung so nervös wie vor der Geburt des Sohnes

Andreas Seidler beginnt seine Rede sehr persönlich. „Ich danke meiner Frau, dass sie mich in den vergangenen Tagen ertragen hat. Und Momo, du weißt jetzt, wie ich mich vor deiner Geburt gefühlt habe.“ Er sei vor dieser für ihn entscheidenden Versammlung sehr nervös und aufgeregt gewesen. Das ist dem 52-Jährigen während der Versammlung aber nicht anzumerken. Schnell zeigt der Kandidat, dass er feste Vorstellungen hat, was sich ändern muss.

Weit oben auf der Agenda des Ratsherrn steht die Bereitstellung von Flächen für Investoren, die bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dabei gelte es, zunächst Baulücken durch innerstädtische Verdichtung zu schließen, bevor der Blick nach außen geht. Auch der Ankauf und die Ausweisung neuer Gewerbeflächen liegen dem Christdemokraten besonders am Herzen, genau wie eine Detailplanung für das Areal am ehemaligen Bahnhof. Als mögliche Gewerbeflächen kann er sich zum Beispiel den Bereich Automeile, das ehemalige Ford-Gelände oder eine Nutzung des APD-Gebäudes vorstellen. „Bei der Wirtschaftsförderung ist der Bürgermeister gefragt. Er muss der erste Wirtschaftsförderer sein“, betont Andreas Seidler. Dem aktuellen Team attestiert er die Note „Sehr gut“.

Andreas Seidler kommt um das Thema Corona-Pandemie und ihre Folgen natürlich nicht herum. Die Auswirkungen auf die städtischen Finanzen könne noch niemand abschätzen. Dass Kommunen einen Schuldenerlass oder finanzielle Hilfen erhalten, würde er nicht nur begrüßen, dies sei dringend erforderlich. Verlassen könne man sich darauf allerdings nicht. Der Bürgermeisterkandidat schließt Steuer- und Gebührenerhöhungen in den kommenden fünf Jahren nicht aus. Nachsatz: „Aber dies darf nur der allerletzte Weg sein.“

Zu den weiteren Stichworten von Andreas Seidler gehören an diesem Abend die Digitalisierung der Schulen und der Verwaltung, hier habe Corona deutliche Schwächen aufgezeigt, die zügige Verwendung von Fördergeldern, die Überarbeitung der Homepage der Stadt Wülfrath mit Blick auf Social Media und Whatsapp.

Auch das Erscheinungsbild der Stadt steht auf seiner Agenda. Er kann sich die Wiedereinführung eines Stadtbegehers vorstellen, will Vandalismus eindämmen. Für die Grünpflege, etwa des Angergartens, kann er sich einen externen Dienstleister vorstellen, zum Beispiel die Garten- und Landschaftsgruppe der Werkstätten für Behinderte.

Bei der Stadtteilsentwicklung sieht Andreas Seidler dringenden Handlungsbedarf bei der Suche nach einem Nahversorger für die Ellenbeek, bei der Bebauung des Sportplatzes Düssel und der Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs. Er möchte auch Wohnbebauung auf dem Gelände der Bergischen Diakonie und Klinik Aprath ermöglichen, denn damit könne man mindestens Düssel-West über­flüssig ­machen.

Weitere Themen sind die Verlängerung der Regiobahn, ohne den Panoramaradweg zu opfern (Angertalbahn), und die Vorstellung, das Radwegenetz nicht nur um Wülfrath herum, sondern auch in Wülfrath zu verbessern. Inklusive einer besseren Beschilderung der Innenstadt.

Besonderen Wert legt Andreas Seidler darauf, das Ehrenamt weiter zu stärken. Ohne dieses wäre vieles nicht möglich, zum Beispiel das Niederbergische Museum, der Zeittunnel, Sport- und Bürgervereine. Damit ist der 52-Jährige auch gleich bei der Freiwilligen Feuerwehr angelangt. „Der Bau der neuen Feuerwache ist seit zehn Jahren überfällig.“

Bei all diesen Themen sieht sich Andreas Seidler als Teamspieler. Er stellt fest: „Nur gemeinsam können wir Wülfrath nach vorne bringen.“ Dafür gibt es Standing Ovations von den Wülfrather CDU-Mitgliedern im Paul-Ludowigs-Haus.