Ellenbeek: „Schlaue Kinder auf dem Weg"
In der Ellenbeek arbeiten Kitas, Grundschulen und Tagesmütter zusammen, um eine kontinuierliche Bildung zu erreichen.
Wülfrath. Welche Voraussetzungen bringen Kinder mit, wenn Sie in den Kindergarten kommen? Was können sie bereits, wenn sie eingeschult werden? Welche Lieder kennen sie, welche Zahlen, welche Pflanzen? Um für Kinder den Übergang in die Kindertagesstätte und später in die Schule einfacher zu machen, haben sich im Stadtteil Ellenbeek mehrere Institutionen zusammengetan, um Bildungsprozesse zu verbessern. Das Motto: „Schlaue Kinder auf dem Weg — gute Bildung in der Ellenbeek“.
Am Donnerstagabend stellten die Grundschule Ellenbeek, die Kita Villa Kunterbunt, das Familienzentrum Ellenbeek, die Kinderbetreuung Kleine Racker, die Kindergartenvorlaufgruppe des Kinderschutzbundes sowie Tagesmütter die ersten Ergebnisse ihrer intensiven Zusammenarbeit vor. Fazit: Es wird schon eine Menge geleistet, und der Austausch ist eine Bereicherung.
Ausschlaggebend für die Kooperation ist eine NRW-Initiative, die bereits 2010 Bildungsgrundsätze in zehn Themenbereichen für Kinder von null bis zehn Jahren festgelegt hat. Zur Erprobung wurden mehr als 60 Schulen und Kindergärten ausgewählt. „Aus der Ellenbeek war keine Einrichtung dabei, aber man konnte sich auch dafür bewerben, eigenständig teilzunehmen“, erklärt Gudula Kohn, Leiterin des Familienzentrums Ellenbeek.
Gesagt, getan. Anfang des Jahres ließen sich die Ellenbeeker von der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Velbert, die zu den Modelleinrichtungen gehört, erklären, wie die Zusammenarbeit auszusehen hat. Anschließend trafen sich die Vertreter der Ellenbeeker Einrichtungen in Arbeitsgruppen, um zunächst herauszufinden, was im Stadtteil schon geleistet wird und was nicht. So wurden unter anderem in den Themenbereichen Bewegung, Ernährung, Sprache, Mathematik oder auch Religion zusammengetragen, was zurzeit geleistet wird und wie die Themen aufbereitet werden.
„Wir waren überrascht, wie wenig wir noch gegenseitig von unserer Arbeit wissen“, sagt Gudula Kohn. So stellten die Leiter fest, dass häufig schon auf dasselbe Lehrmaterial oder pädagogische Spielzeug in Kitas und Grundschulen zurückgegriffen wird. „Der Austausch hat dabei geholfen, um herauszufinden, was man bei den Kindern voraussetzen kann und an welchen Stellen noch etwas getan werden muss.“
Davon konnten sich auch die Eltern bei der Projektvorstellung am Donnerstag im Familienzentrum überzeugen und viele waren begeistert vom breiten Bildungsangebot. „Für die Eltern hat die Veranstaltung aber auch Aufschluss darüber gegeben, was ihre Kinder im Kindergarten und in der Schule lernen und worauf sie selbst schon im jüngsten Alter achten können, um beste Voraussetzungen für das eigene Kind zu schaffen“, erklärt Kohn.
Die rege Austausch und die Zusammenarbeit der Ellenbeeker Einrichtungen und der Tagesmütter soll nun fortgesetzt werden. „Einmal im Jahr sollen die praktischen Angebote der Einrichtungen öffentlich vorgestellt werden. Nächstes Jahr im März wird es einen Aktionstag geben für Eltern, Kinder, Lehrer und Erzieher“, freut sich Gudula Kohn.