Finja Klingenberg gewinnt den Vorlesewettbewerb

Die besten Vorleser ihres Jahrganges sind sie schon - nun traten sechs Sechstklässer mit ihrem Lieblingsbuch gegeneinander an.

Foto: Janicki

Wülfrath. Feli wurde von einem Jungen geküsst. Weil er eine Wette verloren hat. Total peinlich! In die Schule kann sie so jedenfalls nicht mehr und stellt sich krank: „Ich habe Fieber“, liest Finja Klingberg vom städtischen Gymnasium Wülfrath mit leidender Stimme vor. Kurz danach wechselt sie die Tonlage, nun spielt sie die belustigte Mutter: „Hast du mir noch etwas zu sagen Feli, außer, dass du gar nicht krank bist?“

Finja Klingberg ist eine der Teilnehmerinnen beim Vorlesewettbewerb. Zum Stadtentscheid hat sich die Elfjährige für das Buch: „Familie Zoffke dreht auf“ entschieden und damit den Humor ihrer Zuhörer getroffen. Neben Finja treten fünf weitere Sechstklässler aus den weiterführenden Schulen in der Wülfrather Medienwelt an. Sie sind bereits die besten Leser ihres Jahrgangs, nun geht es für sie um den Stadttitel. „Dass ihr schon so weit gekommen seid, zeigt, dass ihr alle gute Leser seid“, sagt Ina Reßler, Leiterin der Medienwelt.

Den Anfang macht Leonie Thiele von der Sekundarschule „Am Berg.“ Die Sechstklässlerin hat sich für das Buch: „Girl and the pink city, Fashion night“ entschieden und brachte mit ihrem Textausschnitt über Diäten und Hochzeitskleider ihre Zuhörer zum Lachen. Dass die Harry Potter Reihe zu den beliebtesten Jugendbüchern gehört, zeigt sich auch in der Wahl der Schüler: Gleich drei von ihnen haben einen Textabschnitt über den Zauberlehrling vorbereitet. Während Laura Micelli von der Sekundarschule aus dem dritten Harry Potter Band liest, stellt ihr Mitschüler, Colin vom Eigen, Harrys Anfänge in der Zauberschule vor. Bei Leonie Grätz vom städtischen Gymnasium findet Harry sich inmitten des verbotenen Waldes wieder und stellt sich einer Schar Spinnen. Ebenfalls vom städtischen Gymnasium ist Lucas Kräutner: Der Schüler liest aus dem Roman „Wunder“ und imitiert mit verstellten Stimmen einen aufgeregten Dialog zwischen Mutter und Sohn.

Finja Klingenberg, Gewinnerin

Währenddessen macht sich die vierköpfige Jury eifrig Notizen: Sie bewertet die Schüler nach Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl. In der zweiten Runde müssen die sechs Sechstklässler aus einem unbekannten Buch vorlesen: Selbst französische Aussagen wie „C’est la vie“ bringen sie nicht aus dem Konzept. Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht. Gewonnen hat schließlich Finja Klingberg.

Die Schülerin wird nun am 20. Februar beim Kreisentscheid in Hilden lesen. Welches Buch sie mitnehmen wird, weiß sie noch nicht. Aber die Wahl dürfte ihr nicht schwerfallen. Denn die Elfjährige ist eine wahre Leseratte: „Ich stelle mir morgens extra früh den Wecker, damit ich noch etwas lesen kann.“