Frühjahrsprüfung beim Schäferhundeverein

Beim Schäferhundeverein legten Hunde und Herrchen die Frühjahrsprüfung ab. Drei Disziplinen waren zu meistern.

Wülfrath. Auf Ramona Weizmanns Kommando legt Arwen vom Birkenstumpf los. Die vierjährige holländische Schäferhündin richtet ihre Nase gen Boden und nimmt die Fährte auf. Sieben Gegenstände muss sie erschnuppern und ihrem Frauchen das Auffinden mit einem kurzen Bellen anzeigen. Mehr als 200 Meter misst die Fährte auf einem Feld in der Nähe des Schäferhundevereins an der Fliethe.

Seit ihrer Geburt trainiert Weizmann mit Arwen, heute stellen beide ihr Können bei der Frühjahrsprüfung unter Beweis. „Die Teilnehmer müssen in drei verschiedenen Disziplinen — Fährte, Gehorsam und Schutzdienst — bestehen, um die Prüfung abzuschließen“, erklärt Rolf Daus, Vorsitzender der Ortsgruppe.

Die erste Hürde hat Arwen trotz kleinerer Schwierigkeiten genommen und stellt sich nun mit Ramona Weizmann der Gehorsamsprüfung. Unter dem strengen Blick von Prüfer Hans-Georg Hoffmann muss eine komplizierte Choreographie gelaufen werden.

„Vom Bei-Fuß-Gehen über das Passieren einer Menschengruppe bis hin zum Überspringen einer Hürde deckt die Gehorsamsprüfung die ganze Bandbreite des Hundesports ab“, sagt Daus.

Da verwundert es nicht, dass nicht alle die Prüfungen meistern. Bei Bernhard Werner Heib und seiner sechsjährigen Deutschen Schäferhündin Dana vom Goldheimerland war schon nach der Fährtenprüfung Schluss. Heib brach freiwillig ab, Dana hatte an diesem Tag einfach nicht das richtige Näschen für die Fährte.

„Ein Hund ist eben auch keine Maschine“, sagt Heib mit einem Lächeln. „Dann eben beim nächsten Mal“ — auch im Hundesport zählt der olympische Gedanke.

So sind, obwohl es sich um einen Schäferhundeverein handelt, auch andere Hunderassen zur Prüfung zugelassen. „Voraussetzung ist nur eine Mindestgröße von 40 Zentimetern“, sagt Daus. „Sonst wäre der Hund zu klein, um etwa über die Hürde zu springen.“ Derweil haben die übrigen neun Teilnehmer die Gehorsamsprüfung abgeschlossen und stellen sich der letzten Aufgabe des Prüfungstages.

In der Schutzdienstprüfung muss Arwen zuerst sechs Verstecke nach einem „Verbrecher“, der von einem Helfer gespielt wird, absuchen. Ist dieser gefunden, muss sie ihn stellen, Ramona Weizmann durch Bellen darauf aufmerksam machen und schließlich noch den fliehenden „Täter“ stoppen.

Die Hündin schafft auch das mit Bravour, und nicht ohne Stolz nimmt Frauchen den Pokal entgegen, der für eine erfolgreiche Prüfung verliehen wird. Für die Zukunft hat sie sich noch weitere Ziele gesteckt: „Im nächsten Jahr möchte ich mit Arwen in einer schwierigeren Prüfungsklasse laufen.“