Fußballer bestehen Sportlercheck
Die Amateure des Oberligisten SSVg Velbert ließen sich gestern im Klinikum Niederberg von einem Kardiologen testen.
Velbert. Bevor die neue Saison losgeht, kamen die Spieler der ersten Mannschaft des Fußball-Oberligisten SSVg Velbert ordentlich ins Schwitzen. Aber nicht beim Training auf dem Rasen, sondern in den Untersuchungszimmern des Helios Klinikums Niederberg. „Im Rahmen unser Kooperation mit Helios wurde zum ersten Mal die gesamte Mannschaft einem Sportlercheck unterzogen“, freute sich SSVg-Vorsitzender Oliver Kuhn. Auf dem Spiro-Ergometer strampelte sich Manuel Schiebener ab, rechter Arm und Oberkörper waren mit Elektroden verbunden, er atmete durch eine Maske, die den Atemschutzgeräten bei der Feuerwehr ähnelt. Auf den Monitoren erscheinen Zahlen und Kurven, aufmerksam beobachtet durch Matthias Kreutzenbeck. „Die Werte sind super“, lautet die Diagnose des Oberarztes.
„Bei meinem alten Verein in Oberhausen gab es solche Untersuchungen nicht“, sagt Neuzugang Schiebener. Bevor die 22 Spieler ihre Leistungsfähigkeit auf dem Ergometer unter Beweis stellten, ließen sie ihr Blut analysieren und das Herz mit Ultraschall darstellen. Kardiologie-Chefarzt Lars Bansemir erklärte: „So können wir sicher sein, dass keiner einen unentdeckten Herzfehler hat.“ Er verweist auf die Herzprobleme von Gerald Asomoah und beruhigt: „Hier die Jungs sind alle fit.“
Das ist eine beruhigende Nachricht für den Verein, gleichzeitig bringt die Untersuchung wichtige Detailinformationen, die beim Training gezielt eingesetzt werden. „Jetzt weiß ich, wie weit man mit der Belastung gehen kann, wer beim Sondertraining mehr bringen kann und beim wem man dosierter vorgehen muss“, so der Coach Imre Renji. „Die Mannschaft findet den Sportlercheck durchweg gut, der mit einer orthopädischen Untersuchung abgeschlossen wird.“
Nicht nur für den Trainer bringt so ein umfangreicher Gesundheitstest Sicherheit, sondern auch für den Vorsitzenden. „Deshalb mussten wir einen Spielerbewerber ablehnen, weil nach der Untersuchung im Klinikum heraus kam, dass er einen Knorpelschaden hat. Schließlich sind wir knapp bei Kasse“, begründet Kuhn, warum sich der Verein einen „Fehlkauf“ nicht leisten kann. Und was macht der gemeine Bürger, der seinen inneren Schweinehund besiegt hat und nun wieder sportlich aktiv werden möchte. „Es ergibt Sinn, erst mal zum Arzt zu gehen, wenn jemand meint, nach 30 Jahren Sportabstinenz an einem Halbmarathon teilnehmen zu müssen“, rät Lars Bansemir. „Der Hausarzt wird wahrscheinlich zu einem niedergelassenen Kardiologen überweisen. Es muss ja nicht so intensiv wie hier Herz und Lunge abgecheckt werden. Darüber hinaus empfiehlt sich eine orthopädische Untersuchung auf eventuell vorhandenen Vorbelastungen.“