Fußballschule: Im roten Dress sind alle gleich

Wieder ist die Fußballschule restlos ausgebucht. Da kicken auch Mädchen „so wie Poldi“.

Wülfrath. "Kicken wie Poldi" - das wünscht sich Franziska Theus. Für die Ferien hat sich die Sechsjährige also einiges vorgenommen. Geschickt dribbelt sie zwischen den Hütchen her.

Linker Fuß rein und an den Mitspielern orientieren. Gewusst wie! Beeindrucken kann sie die Jungs jedenfalls. Das Feriencamp am Erbacher Berg ist die Fußballschmiede für kleine Starkicker.

Ference Schmidt und Jürgen Jankowski trainieren bereits zum siebten Mal mit ihrer "Fußballschule Mittelpunkt" auf der schönen Sportanlage fußballbegeisterte Kids aus der Umgebung und sorgen nicht nur für den Bekanntheitsgrad ihrer Fußballschule, sondern auch für den der Wülfrather Sportanlage: Naturrasen, Kunstrasen, Beach Soccer Felder und Multifunktionsfelder.

"Der Erbacher Berg ist das Kernstück unserer Fußballschule", so Jürgen Jankowski. Er lobt auch die Zusammenarbeit mit der Stadt. Die zweite Woche der Schulferien ist für über hundert Kinder im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren ein sportliches Erlebnis.

Zusammen mit zehn erfahrenen DFB-Lizenz-Trainern widmen sie sich mit Leidenschaft ihrer Liebe zum Fußball und lernen viele neue Tricks hinzu. Ob Neueinsteiger oder Vereinsspieler - individuelles Techniktraining, Beweglichkeits- und Koordinationstraining geben jedem Kind die Möglichkeit seine persönlichen Fähigkeiten kennen zu lernen und auszubauen.

Die Ganztagsbetreuung mit Früh- und Spätdienst beinhaltet zwei Trainingseinheiten pro Tag, Mittagessen, Snacks, Getränke in jeder Pause und ein attraktives Rahmenprogramm mit Quizspielen oder Filmen.

Der absolute Höhe- punkt: Der Besuch von Schalkeprofi Heiko Westermann gestern Nachmittag. Umstürmt von den Kindern war er der Star auf dem Erbacher Berg. Nach den Besuchen in vergangenen Jahren von Kevin Kuranyi, Gerald Asamoah und Manuel Neuer durfte diesmal Heiko Westermann tolle Fußballgeschichten auspacken und Tipps vom Profi verraten.

Nach dem Fachsimpeln unter kleinen und großen Fußballern eifern die Kinder dem Profi-Vorbild nach. Fußballfieber, wohin man schaut. In roten Trikots mit eigenem Namen stürmen sie über das Spielfeld.

"Die Trikots sind wichtig. Soziale Unterschiede werden so beseitigt", sagt Jürgen Jankowski. "Für die Kleineren gilt es, erst einmal Selbstvertrauen zu schöpfen. Hier ist Lob wichtiger als Coaching." Und das scheint zu beflügeln. Mit lautem Geschrei stürmt Adrian auf das Kraken-Hindernis zu, spielt es geschickt aus und schaut stolz in die Runde.

Er ist der kleinste der Kicker und legt doch mit seinen fünf Jahren ganz schön vor. "Die Koordination ist sehr wichtig. Und die haben wenige Kinder. Viele schaffen noch nicht mal einen Purzelbaum", hat Jürgen Jankowski beobachtet.

Im Team zu kicken anstatt nur die Daumen beim Joystick zu bewegen oder die PC-Tastatur zu bedienen - dass das mehr Spaß macht, ist den Kindern anzusehen.

Ob Konsolenspiele wie Fifa09 - das Gefühl mit dreckigen Stutzen, seinem eigenen Trikot und unter den Anfeuerungsrufen der Freunde ein Tor zu schießen, ist von der virtuellen Welt nicht zu toppen.