Gartenfreunde klagen über zu viel Regen

Beim Sommerfest tauschten sich die Mitglieder über ihre Beete und diverse Schädlinge aus.

Gartenfreunde klagen über zu viel Regen
Foto: Ulrich Bangert

Dönberg/Neviges. Einige mehr oder minder leichte Regenschauern sorgten dafür, dass die Besucher des Sommerfestes des Obst- Gartenbauvereins Neviges im Zelt enger zusammenrückten. Der Niederschlag der vergangenen Wochen war großes Thema unter den Hobbygärtnern, die bei ihrem ersten Vorsitzenden Gerd Teichmüller auf Dönberg zusammenkamen. „Wegen der Feuchtigkeit habe ich alle Gurken ausreißen müssen, die hatten den falschen Mehltau, alles war weiß“, klagte Ehefrau Edith beim Rundgang mit den Gästen. „Die Nässe drang sogar ins Gewächshaus.“ Immerhin konnte sie dort stolz „Ochsenherzen“ präsentieren, riesige Tomaten, die noch grün sind.

Eine rote Schale haben dagegen die Kartoffeln, die Edith Teichmüller vor wenigen Tagen erntetet: „Die sind innen ganz gelb und schmecken toll.“ Der feuchte Sommer brachte weitere, ungebetene Gäste in die Beete: „Wo man hinsieht: Schnecken!“, waren sich die Hobbygärtner einig. Gisela Uchtenhagen konnte die Erfahrung nicht teilen: „Ich hatte ganz viel Schneckenkorn verteilt, jetzt habe ich Ruhe.“ Da entdeckte sie angefressenen Grünkohl in den Rabatten. „Das waren nicht die Schnecken, sondern die Raupen des Kohlweißlings“, erklärte Edith Teichmüller und zeigte auf einen weißen Schmetterling, der gerade unschuldig vorbei flatterte. Bewundert wurde der Buchsbaum im Garten des Gastgebers. „Ich hatte Glück, der Buchsbaumzünsler hat bei mir nicht zugeschlagen. Aber ich hatte einen Pilz, deswegen hatte ich alles zurückgeschnitten, danach ist er wieder ausgeschlagen.“

Edith Teichmüller, Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins

In Tönisheide sieht das ganz anders aus. „Der Nachbar hat den Zünsler, ich hoffe, dass der nicht zur mir kommt“, bangt Kurt Hörter um das Immergrün in seinem Garten. Dafür haben sich die Sonnenblumen trotz des Regens gut gemacht. „Das sind Riesendinger, bestimmt vier Meter hoch. Dabei habe ich nichts gemacht, nur angezogen und in die Erde gesteckt.“

Außerdem haben sich aus Vogelfutter etliche Pflanzen entwickelt. Damit die gefiederten Gartenbewohner im kommenden Winter wieder bedacht werden können, hat Eleonore Hörter die Blüten zugebunden, damit nicht jetzt schon die Vögel drangehen, bevor die Kerne reif sind. Gunter Trappmann freut sich über die Geselligkeit im Garten von Gerd Teichmüller. „Der macht sich immer viel Arbeit, nicht nur heute mit dem Fest. Andere Vereine wären froh, so einen Vorsitzenden zu haben.“ Der so Gelobte wuselt indessen zwischen Grillstand und der heimischen Küche hin und her. Unter anderem holt er Kartoffeln. „Gestern habe ich 30 Pfund geschält, davon gibt es Reibekuchen und Bratkartoffeln.“

Daneben macht Gerd Teichmüller auf den nächsten Termin des Vereins aufmerksam: Die Hardenberger Gartentage im September am gleichnamigen Schloss. „Dadurch bekommen wir neue Mitglieder. In letzter Zeit interessieren sich mehr junge Leute dafür fürs Gärtnern. Wer ein Stückchen Land hat, der macht auch einen Garten“, sagte er.