Kiosk schließt Versorgungslücke
An der Elberfelder Straße hat Thomas Heuser einen neuen Kiosk eröffnet. Das vielfältige Sortiment wächst ständig, der Laden wird gut angenommen.
Neviges. „Wenn man etwas brauchte, musste man bis in die letzte Ecke laufen“, ärgerte sich Thomas Heuser. Wenn der Nevigeser den Renovierungsarbeiten in dem Haus seiner Lebensgefährtin an der Elberfelder Straße 14 durstig wurde, war er für eine Erfrischung lange unterwegs. „Da habe ich mir gesagt, hier kann ich ja gleich einen Kiosk aufmachen, zumal uns die Nachbarn bestätigten, dass es hier nichts gibt.“ Vor über einer Woche war Eröffnung. Nicht gerade behindertengerecht, erst wenn drei Stufen erklommen sind, steht man im Verkaufsraum. „Wenn unten ein Rollstuhlfahrer steht, kommen wir selbstverständlich raus“, so der Geschäftsmann.
„Getränke gehen gut, vor allem Eistee, Vitamindrinks und andere Durstlöscher“, hat der frisch gebackene Kaufmann festgestellt. „Die Kinder fahren auf die Süßigkeiten ab“, weiß die Lebensgefährtin Bärbel Börgers, die gerne eine bunte Tüte aus Lakritzschnecken, weißen Mäusen, Colafläschen und Schnullern aus Weingummi zusammenstellt. „Daneben ist bei Kleinen ,Yum Yum’ beliebt, das sind asiatische Nudeln. Die essen die einfach trocken aus der Verpackung.“
Obwohl die Popularität des Rauchens immer weiter sinkt, gehen Zigaretten gut. Neben aktuellen Tageszeitungen sind die bunten Blätter der Regenbogenpresse gefragt, viele Nevigeser, besonders die Frauen, wollen sich über die Neuigkeiten aus dem Hochadel und dem Showbusiness auf dem Laufenden halten.
Thoma Heuser, Kiosk-Betreiber
„Einige Titel laufen überhaupt nicht, ich habe da noch keine Erfahrungen“, muss Thomas Heuser einräumen, der mit dem Zuspruch des Ladens durchaus zufrieden ist. „So richtig kann ich das noch nicht beurteilen, schließlich sind noch Ferien. Die großen Pilgerfahrten, wie die der Kroaten und Schlesier, habe ich noch nicht mitbekommen.“ Immerhin hat er für die ausländischen Mitbürger türkische Sonnenblumenkerne im Sortiment, mal stark und mal weniger stark gesalzenen — und auch bei vielen Deutschen beliebt.
Neue Produkte werden von Bärbel Börgers liebevoll im Schaufenster arrangiert. Das wird gerne von den Rentnern inspiziert, bevor sie ihren ersten Kauf tätigen. „Die brauchen immer drei bis vier Tage, erst dann kommen sie rein“, so die Beobachtung von Thomas Heuser. Der überlegt jetzt, in seinem Verkaufsraum einem zweiten Kühlschrank und weitere Regale aufzustellen, um das Angebot mit Konserven zu erweitern. „Mir hat man gesagt, Mitte September macht der Lidl wegen Umbau mehrere Wochen zu, das muss ich dann ausgleichen. Und Netto kommt auch nicht, heißt es.“
Stimmt das Gerücht? Weil die Presseabteilung des Edeka-Tochterunternehmens gegenüber Lokaljournalisten erfahrungsgemäß nicht besonders auskunftsfreudig ist, erkundigte sich die Westdeutsche Zeitung beim Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. „Bei der Ansiedlung von Netto in der Nevigeser Innenstadt sind wir in der Warteschleife“, beschreibt Wilfried Löbbert den aktuellen Stand. Nach seiner Kenntnis liegen die Verträge zur Unterschrift vor. „Das wäre sehr positiv für Neviges.“