Sein Herz schlägt für FC Wülfrath
Als Michael Massenberg den Vereinsvorsitz übernahm, sah es nicht rosig aus. Er brachte den 1. FC Wülfrath auf die Erfolgsspur.
Wülfrath. Der Regen plätschert an diesem Tag unerlässlich auf die Fußballfelder im Lhoist Sportpark. Michael Massenberg sitzt im Trockenen auf der Tribüne und schaut auf das Wülfrather Stadion. Die gesamte Tribüne bietet für insgesamt 1600 Personen Platz, 250 davon sind überdachte Sitzplätze. Auf die Sportanlage mit Kunstrasenplätzen, einem Naturrasenplatz, sechs Kunststoff-Laufbahnen, einer Multifunktionsanlage sowie einer Beachanlage und Einrichtungen für nahezu alle Leichtathletiksportarten kann Wülfrath stolz sein. Michael Massenberg ist es auch. Immerhin ist das zum Teil auch sein Verdienst.
Als Michael Massenberg 1995 den Platz des ersten Vorsitzenden beim 1. FC Wülfrath einnahm, war von diesem Glanz noch nichts zu sehen. Der Verein war in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, kurz vor dem Konkurs. „Natürlich ist es schöner, den Vorsitz zu übernehmen, wenn es gut läuft, aber ich hatte mir zum Ziel gesetzt, den Verein in fünf Jahren schuldenfrei zu bekommen und den Vorsitz dann wieder abzugeben“, erklärt er. Die Schulden waren abgebaut dank treuer Sponsoren und solider Finanzpolitik.
Die damalige Geschäftsführung von Rheinkalk und einige Vorstandsmitglieder hatten ein gutes Näschen mit der Idee, Michael Massenberg für den Vorsitz vorzuschlagen. Leidenschaftlicher Fußballspieler beim 1. FC Wülfrath, damals am Anfang seiner Selbstständigkeit und gesegnet mit genug Herzblut, damit aus den geplanten fünf Jahren doch noch mehr wurden.
2002/2003 dann das Highlight für den 1. FC Wülfrath. Die Sportanlage am Erbacher Berg. Die Zeit war günstig. Die städtische Sportanlage Wülfrath an der Lindenstraße wurde verkauft. Das Kalkunternehmen und die Stadt Wülfrath führten gute Gespräche zum Bau der zentralen Sportanlage. Die Plätze in Schlupkothen und Flandersbach wurden nach und nach aufgegeben.
Michael Massenberg, Vorsitzender
Im Jahr 2003/2004 folgte der Aufstieg in die Oberliga/Verbandsliga, der der 1. FC Wülfrath neun Jahre angehörte. In dieser Zeit spielten einige Bundesligisten in der Vorbereitung gegen den 1. FC Wülfrath: Bayer Leverkusen, MSV Duisburg, VFL Bochum und Fortuna Düsseldorf beispielsweise.
„Im Jahr 2007 erlebten wir ein Spiel, das ich nicht vergessen werde: Ein offizielles DFB — U15 Länderspiel gegen Dänemark“, erinnert sich Michael Massenberg. DFB—Größen wie Peter Frymuth, Matthias Sammer und Rainer Bonhof sowie viele Scouter waren vor Ort.
Der Lhoist Sportpark ist auch für Jugendveranstaltungen prädestiniert. 2016 dann der größte Jugendfußballtag NRWs mit 164 teilnehmenden Mannschaften. „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre so etwas nicht möglich. Die vielen Jugendmannschaften, Trainer, Co-Trainer, Eltern, passive Mitglieder sowie die jungen und älteren Ehrenamtler: Wir alle sind der Verein. Wichtig ist ebenfalls, wie man die Vereinskultur vorlebt“, weiß Michael Massenberg.
Zu Beginn seiner Tätigkeit wälzte er täglich Unterlagen und war auf den Sportplätzen, um zu lernen, wie man einen Verein führt. Marketing, Sponsoring, Finanzen und vieles mehr. „Die zeiteinnehmende Beschäftigung war nur möglich aufgrund meiner Selbstständigkeit, die es zuließ, sich den Tag selbst einzuteilen. Dazu stand von Anfang an meine Familie hinter meiner schweren Aufgabe.“ Zweimal in der Woche sieht man Michael Massenberg im Lhoist Sportpark. Dann fiebert er mit, führt Gespräche mit Sponsoren, Trainern, Eltern oder Spielern. Sein großer Wunsch ist es, die erste Mannschaft, wieder in höhere Gefilde zurückzuführen. „Noch einmal Oberliga. Das wäre schön.“ In einem ist sich Michael Massenberg aber sicher: „Fußball wird immer leben, auch in unserer Stadt.“