Gedenkstätte schafft Ort für die Trauer um verstorbene Kinder
Am Samstag wurde auf dem Friedhof Marienberg jenen Kindern gedacht, die im Mutterleib oder bei der Geburt verstorben sind.
Neviges. „Du kamst, Du gingst mit leiser Spur. Woher? Wohin? Wir wissen nur: aus Gottes Hand — in Gottes Hand.“ So lautet die Inschrift der Gedenkstätte für die zu früh gestorbenen Kinder auf dem Marienberg-Friedhof. In der Mitte liegt der Stein der Eltern, dem ein Stück fehlt — das Zeichen für das fehlende Kind. Die kfd St. Maria Empfängnis kümmert sich seit vier Jahren um die Gedenkstätte, an der jetzt der Kinder gedacht wurde, die ungeboren oder bei der Geburt starben.
„Früher war es nicht üblich, dass Kinder, die im Mutterleib starben, beigesetzt wurden“, sagt Bruder Frank Krampf. „Deshalb hat sich ein Arbeitskreis der katholischen Frauengemeinschaft gegründet, um einen Ort der Trauer zu schaffen.“ Dort sind zwar keine Sternenkinder bestattet, aber es ist eine Anlaufstelle zum Trauern, auch für Großeltern. Die Andacht, die üblicherweise im Mai stattfindet, wurde wegen der vielen Feiertage im vergangenen Monat auf den vergangenen Samstag gelegt.
Sieben Frauen kamen auf der Höhe des Friedhofs Marienberg zusammen, um gemeinsam zu singen und zu beten. „Es ist gut, in kleiner Schar einander zu stärken und zu beten, es ist gut, dass es diesen Ort gibt“, wendet sich der Franziskanerpater an die Frauen, die um ihre Kinder oder Enkel trauern. Der Geistliche weiß, dass sich beim Tod eines Kindes die Frage nach dem Warum stellt. Eine Frage, die von Gott wegführt oder gerade zu ihm hin. Bruder Frank kann zwar keine Antwort auf diese quälende Frage geben, aber immerhin etwas Trost spenden: „Vertrauen wir darauf, dass das Leben eines jeden Menschen in Gottes Hand geborgen ist, egal in welchem Alter.“ Verbunden mit Fürbitten, die laut und leise ausgesprochen wurden, stellten die Frauen mit Tränen in den Augen jeweils eine rosafarbene Gebera in eine Vase zum Gedenken der Kinder, die starben, bevor sie geboren wurden.