Stadtgalerie: Umfeld muss stimmen
Der Bürgerverein Hardenberg-Neviges beschäftigte sich bei Gesprächsabend mit Stadtentwicklung.
Neviges. Die Stadtentwicklung in Neviges stand im Mittelpunkt des Gesprächsabends des Bürgervereins Hardenberg-Neviges. Bevor der CDU-Ortsverbandvorsitzende Stefan Ludwig und Bürgermeister Dirk Lukrafka über Neuigkeiten vor Ort redeten, ging es um die Stadtgalerie in Velbert-Mitte. „Ein interessantes Objekt, ungefähr halb so groß wie die Planung zuvor“, findet Ludwig, seines Zeichens auch stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender. „Damit die Stadtgalerie funktioniert, muss einiges drum herum passieren. Der neue Busbahnhof ist da, was kommt ist die Umgestaltung des Platzes am Offers, der Villa Herminghaus und des Forums Niederberg. Überlegungen werden gemacht, Beschlüsse gibt es keine.“
Bürgermeister Lukrafka legte dar, dass die Stadt am Forum was verändern muss, weil viele technische Mängel beseitigt werden müssen. An einen Abriss ist nicht gedacht, Kongresssaal und Theatersaal bleiben. „Wir möchten das Forum als Bildungszentrum in Velbert-Mitte etablieren, unter anderem mit Volkshochschule und Bibliothek.“ Die Finanzierung erfolgt zu 80 Prozent aus Landesmitteln. „Wir sind in ein Förderprogramm gekommen. Wenn Velbert-Mitte nichts macht, wird die Stadt noch weiter verlieren.“ Stefan Ludwig prophezeit, dass am Hardenberger Schloss das Herrenhaus noch lange leer stehen wird: „Die Außenanlagen sind wichtiger“. Deshalb hatte man sich entschieden, Geld in die Artilleriebewehrung zu stecken. Die Bauarbeiten an den Kasematten werden im nächsten Monat abgeschlossen. Um an Fördermittel für das Herrenhaus zu kommen, muss ein Nutzungskonzept her.
Von einem Museum hält der Bürgermeister persönlich wenig: „Unser Ziel sollte sein, mehr Menschen nach Neviges zu holen. Durch die komplizierte Konstruktion der Decken ist das Schloss von der Tragfähigkeit her begrenzt. Für Kulturveranstaltungen haben wir die Vorburg, unser Veranstaltungsort für Kinder und Jugendliche.“ Lukrafka gibt Kritikern Recht, dass dieses Angebot ausbaufähig ist.
Peter Egen, der streitbare Chef des Schlossfördervereins wiederholte seine bekannte Forderung, Fachkräfte von Außen zu holen, um ein Nutzungskonzept zu entwickeln. „Bis dahin muss sich um die Außenanlagen kümmern, das Schloss Hardenberg muss zum Freizeitpark der der Stadt Velbert werden.“
Unverständnis äußerten die Zuhörer zu dem im Bau befindlichen Brunnen an der Elberfelder Straße: „600 000 Euro Kosten stehen plötzlich im Raum, wer trägt die Verantwortung? Wie lange dauert es, bis der zerstört wird?“ Kritisiert wurde außerdem, dass mit dem Auslaufen der Heinrich-Kölver-Schule und er Hardenbergschule keine weiter führende Schule in Neviges mehr vorhanden ist. Der Bürgermeister deutete an, dass wegen der tollen Sportmöglichkeiten an der Hardenbergschule dort weiterhin Unterricht stattfinden soll.
Zahlreiche Bebauungen haben in Neviges begonnen oder sind geplant. „An der oberen Hügelstraße entstehen 60 Wohneinheiten, alle Grundstücke wurden ohne Werbung verkauft“, teilte Stefan Ludwig mit. „Auf dem ehemaligen Jahnsportplatz entstehen weitere 27 Wohnungen. Das David-Peters-Quartier mit der Polizei und ehemaliger Awo-Unterkunft wurde an die Wobau übertragen. Ebenso die ehemalige Sonnenschule an der Ansembourgallee.
Die Probleme mit Denkmalschutz und Entwässerung beim Umbau des alten Rathauses und der ehemaligen Post sind beseitigt. Das Bebauungsplanverfahren für die Forensik auf der Kleinen Höhe in Elberfeld läuft. „Von der Politik her konnten wir nichts machen“, musste Stefan Ludwig die Zuhörer enttäuschen. August-Friedrich Tonscheid wusste von sich widersprechenden Gutachten über Quellen und einer schwierigen Entwässerung, die über Neviges nicht möglich ist. Er stellte fest: „Das wird noch sehr, sehr schwer für Wuppertal.“