Neviges Gemeindehaus als Überraschungsei

Neviges. · Sanierung begann nach dem Osterfest vor einem Jahr, jetzt soll im Juni die Wiedereröffnung an der Reihe sein.

 Finanzkirchmeisterin Christiane Helmes und Pfarrer Detlef Gruber freuen sich über das angenehme Ambiente, das der große Saal im evanglischen Gemeindehaus mit den Rundbögen nach der Entfernung der Abspanndecke verbreitet.

Finanzkirchmeisterin Christiane Helmes und Pfarrer Detlef Gruber freuen sich über das angenehme Ambiente, das der große Saal im evanglischen Gemeindehaus mit den Rundbögen nach der Entfernung der Abspanndecke verbreitet.

Foto: Ulrich Bangert

Nach dem Osterfest im vergangenen Jahr wurde mit der Renovierung des evangelischen Gemeindehauses an der Siebeneicker Straße begonnen. Ein behindertengerechter Zugang und der Brandschutz sollte geschaffen werden, dazu eine neue Abspanndecke. „Bis zum Sommer wird das wohl fertig sein“, gab sich Pfarrer Detlef Gruber zuversichtlich. Doch alle Pläne wurden rasch über den Haufen geworfen, weil mit dem Beginn der Arbeiten sich eine Überraschung nach der anderen auftat.

Hier und da musste der Putz erneuert werden, aber die größte Offenbarung hielt die Decke bereit: Unter der Deckenverkleidung, die irgendwann in den 70er Jahren eingezogen wurde, verbarg sich ein Deckengewölbe mit stuckverzierten Pfeilern. Besonders der Rundbogen über der Bühne verleiht dem Versammlungsraum eine wohltuende Atmosphäre. „Dieses Ambiente wollten wir unbedingt erhalten, die Raumwirkung ist einfach toll“, begeisterte sich nicht nur der Pastor, sondern das ganze Presbyterium. Darum wurde überlegt, was zu tun ist.

Der Rundbogen am Ende des Raumes findet seine Entsprechung in sechs weiteren Bögen über den seitlichen Fenstern. Die konnte man früher von außen nur erahnen, erst durch die Entfernung der Zwischendecke wurden sie wieder sichtbar und entfalten ihre belebende Wirkung auf den Raum: „Es ist viel heller“, stellt Detlef Gruber fest.

Arbeiten können erst nach Fenstereinbau fortgesetzt werden

Also mussten neue Fenster her. Die gibt es aber nicht so mal eben im Baumarkt. Es dauerte eine Zeit, bis man einen Fensterbauer ausfindig gemacht hatte, der sich dieser Aufgabe annimmt. Als der endlich gefunden war, gestaltete sich das Ausmessen nicht ganz einfach. „Der ursprüngliche Plan war, dass die Fenster Ende April eingesetzt werden“, so Hausmeister Stephan Schnautz, der alles im Blick hat. „Elektriker, Maler und andere Handwerker können erst dann richtig loslegen, wenn die neuen Fenster eingebaut sind“, gibt sich die „gute Seele“ des Gemeindehauses ungeduldig.

Dabei ist in den vergangenen Monaten viel passiert: Der große Saal hat einen neuen, direkten Zugang vom Eingang an der Siebeneicker Straße erhalten. Eine behindertengerechte Toilette wurde eingebaut.

Finanzkirchmeisterin Christiane Helmes verweist auf die zusätzliche Tür an der Küche, die einer reibungslosen Ablauf bei großen Veranstaltungen ermöglicht. Die Konturen des neuen Gemeindebüros, ebenfalls mit wiederhergestelltem Deckenstuck, wurden sichtbar. In den vergangenen Tagen sind die Außenanlagen hergestellt worden, Rollstuhlfahrer können nun bequem über neue Seitentüren in den Saal gelangen.

„Alles wurde in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz durchgeführt“, berichtete Stephan Schnautz, der darauf verweist, dass nur der der Eingangsbereich unter Schutz steht, nicht jedoch der hintere Teil mit dem großen Gemeindesaal. „So richtig schön war der ja nie“, räumt Pfarrer Gruber ein, der sich nun auf die Wirkung der ursprünglichen Architektur von 1905 freut.

„Was uns noch fehlt, ist ein großer Kronleuchter unter der Decke.“ Ansonsten sorgen Deckenstrahler für Licht in der Dunkelheit. Damit tagsüber Fotos und Filme gezeigt werden können, werden die neuen Fenster mit Rollos versehen. „Wenn das mit den Fenstern gut geht, wollen wir in diesem Sommer, am 23. Juni, eröffnen“, hofft Detlef Gruber.