Neviges Protestanten rechnen mit noch mehr Urnen

Neviges. · Auf dem evangelischen Friedhof wurde jetzt ein weiteres Kolumbarium aufgestellt.

 Die Presbyter Jörg Sindt (v.l.), Dietgard Reith, Christina Helmes und René Görtz stellen das neue Kolumbarium vor. Rechts davon ist eine gärtnerisch gestaltete Urnengemeinschaftsgrabanlage vorgesehen.

Die Presbyter Jörg Sindt (v.l.), Dietgard Reith, Christina Helmes und René Görtz stellen das neue Kolumbarium vor. Rechts davon ist eine gärtnerisch gestaltete Urnengemeinschaftsgrabanlage vorgesehen.

Foto: Ulrich Bangert

Der evangelische Friedhof an der Siebeneicker Straße verfügt über 4000 Grabstätten. „Nur die Häfte davon ist belegt“, berichtet der stellvertretende Kirchbaumeister Jörg Sindt. Er beobachtet, dass Urnenbestattungen immer beliebter werden. „Der Trend ist ungebrochen“, bestätigt Friedhofsgärtnerin Claudia Jung. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde folgt der sich verändernden Bestattungskultur, im dem sie mehr Möglichkeiten zur Beisetzung von Urnen schafft. Vor sieben Jahren wurde das erste Kolumbarium auf dem Friedhof aufgestellt, Anfang der Woche kam eine weitere Urnenstele hinzu.

„Jetzt haben wir 96 Urnen-Nischen in Kolumbarien. Die Ruhezeit beträgt 15 Jahre, danach wird die Urnenkapsel in einem Urnenfeld bestattet. Wenn die Angehörigen es wünschen, können sie die Urne zurückerhalten.“

Die Stelen aus einem hellgrauen Beton mit einer Verschlussplatte aus Bergischem Granit haben eine Abschreibung von 80 Jahren. „Die Belegung einer Nische kostet 1850 Euro zusammen mit der Erstbeschriftung,“ so Thomas Schmitt, der Leiter des Friedhofsamtes beim Kirchenkreis Niederberg. Die zweite Nische kann mit einem weiteren Aschengefäß versehen werden, was vor allem bei Ehepaaren beliebt ist. „Dann kommen die Verlängerungsgebühr von 90 Euro pro Jahr und die Nachbeschriftung der Verschlussplatte in Höhe von 500 Euro dazu.“ Ein Rasendoppelgrab für Urnen schlägt mit 2500 Euro zu Buche. Für eine Erdbestattung im Doppelgrab mit 20-jähriger Ruhezeit sieht die Gebührensatzung 4600 Euro vor.

Die gärtnerisch gestaltete Gemeinschaftsanlage wird folgen

Als Alternative zu den Kolumbarien ist eine gärtnerisch gestaltete Urnengemeinschaftsanlage in der Nähe der jetzigen Urnenstelen vorgesehen. „Ein Landschaftsarchitekt ist bereits mit den Planungen beauftragt, die Umsetzung soll noch in diesem Jahr geschehen, um sie der neuen Gebührensatzung aufzunehmen“, so Thomas Schmitt.

Das Presbyterium der evangelischen Gemeinde hat einmal beschlossen, dass die Verschlussplatten am Kolumbarium nur mit einer Schrifttyp versehen werden, damit ein einheitliches Bild gewahrt wird. Zur Auflockerung können die Lebensdaten der Verstorbenen mit einem Kreuz, einer Traube, einer Taube, einer Rose sowie von betenden Händen verziert werden.