Händler setzen auf neue Shopping-Nacht

Die Aktion von Wülfrath Pro hat sich weiterentwickelt. Heute locken bis 22 Uhr Feuershow und Live-Musik in die Innenstadt.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. So richtig eingeschlagen hat das Late-Night-Shopping in Wülfrath bisher noch nicht. Auf den nächtlichen Kundenstrom im vergangenen Jahr angesprochen, rümpft so mancher Einzelhändler die Nase. Aber: Für dieses Jahr hat Wülfrath Pro das Konzept überarbeitet. Das Late-Night-Shopping steht jetzt mit starken Programmpunkten deutlicher auf eigenen Beinen, während im vergangenen Jahr auf die Synergien mit dem Herzog-Wilhelm-Markt (HWM) gesetzt wurde. „Wir machen in diesem Jahr bewusst mehr. Dadurch, dass das Shopping in diesem Jahr nicht zusammen mit dem HWM stattfindet, wird für die Händler ein zusätzliches starkes Wochenende in der Vorweihnachtszeit geschaffen“, sagt Wülfrath-Pro-Chef Christian Campe.

Langweilig wird es nicht in der City. Musik, Feuershow und eine Märchen-Stunde (siehe Kasten) sollen ebenso locken wie eine Schaufensteraktion. Die Kunden können bei 27 Händlern die WülfraThaler zählen und mit der richtigen Lösung am Ende 150, 100 oder 50 Euro gewinnen.

Was sagen die Einzelhändler zu dem neuen Ansatz? „Wir testen es nochmal“, sagt Kerstin Koch von der Parfümerie Flohr. „Wir hoffen, dass durch die Aktionen und die Werbung dieses Jahr mehr Leute kommen.“ Im letzten Jahr seien außerhalb der normalen Öffnungszeit nur eine Handvoll Kunden gekommen.

Dafür macht Rita Bondsfield-Atteln die Terminwahl im vergangenen Jahr verantwortlich. „Da spielte eine Rockband auf dem HWM. Da war hier Partystimmung“, erinnert sich Bondsfield-Atteln. Eine etwas besinnlichere Atmosphäre sei dem Geschäft da zuträglicher. Ob „Mrs. Bondsfield“ heute mitmachen kann, steht aus personellen Gründen noch nicht fest.

Auf jeden Fall geöffnet ist Optik Kotzenberg. Auch wenn Inhaberin Susanne Kunert weiß, dass die Abendstunden nicht unbedingt die Zeit für Brillenkäufer sind. „Wir sind einfach dabei, um unsere Kollegen zu unterstützen“, sagt sie. „Und vielleicht kommt ja doch jemand, der ansonsten in der Woche lange arbeiten muss.“

Bei Eisbär Kids erwartet man auf jeden Fall Kunden, schließlich locke die Märchenstunde ja die Zielgruppe an, meint Verkäuferin Andrea Höpting. Auch Alexander Rüger hofft für seine Buchhandlung, dass das neue Konzept ohne HWM besser läuft. Er hatte im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht: „Die Leute wollten mit den Einkaufstüten einfach nicht mehr über den Markt gehen.“ Anders sieht das Paula Mendes aus dem Altstadtlädchen: „Mit dem Weihnachtsmarkt war das vielleicht besser. Da waren die Menschen sowieso in der Stadt.“ Vereinzelte Läden nehmen nicht teil oder öffnen zwar, jedoch mit unabhängigem Programm, wie zum Beispiel Hartmann-Moden.