Halfmannstraße bekommt ein neues Gesicht

Die Wohnungsbaugesellschaft bringt eine ganze Siedlung auf Vordermann. Es wird nicht nur modernisiert — drei Häuser machen Platz für moderne Neubauten.

Foto: Janicki

Wülfrath. In wenigen Wochen könnten an der Halfmannstraße große Bagger und Lastwagen anrollen. Drei in den Jahren 1953 bis 1956 gebaute Mehrfamilienhäuser (Hausnummern 22/24/26) sind für den Abriss vorbereitet. „Wir haben vor, an der gleichen Stelle moderne Neubauten zu errichten“, sagt Thomas Wagenknecht, Architekt und Prokurist der Wohnungsbaugesellschaft GWG nun im Ausschuss für Stadtentwicklung. Nur noch eine Wohnung in den drei Häusern sei bewohnt. Der Mieter werde im Februar ausziehen, so dass die Abrissarbeiten starten können. Die Häuser entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Ein Neubau ist aus Sicht der GWG offenbar günstiger als eine Sanierung.

In den nächsten Jahren wird die GWG alle Häuser und Wohnungen an der Halfmann-/Havemannstraße umfassend modernisieren oder durch Neubauten ersetzen. Für die Wülfrather SPD ist das die Gelegenheit, jetzt ein „interdisziplinäres städtebauliches Gesamtkonzept“ zu fordern. Dabei soll es vor allem um den Autoverkehr in der Siedlung gehen. Wo können die Bewohner künftig ihr Auto abstellen? Ist Platz für eine neue Sammel-Tiefgarage? Kann die ganze Siedlung vielleicht mit einem Blockheizkraftwerk wesentlich kostengünstiger als bisher beheizt werden? „Uns geht es aber auch darum, weiterhin kostengünstigen Wohnraum anbieten zu können“, sagte Manfred Hoffmann (SPD). Viele Wohnungen fallen im Lauf der Jahre aus der sozialen Bindung heraus, da müsse man Ersatz schaffen. Interessant ist die Frage, ob und wie für das Konzept Fördermitteil eingeworben werden können.

Den Antrag der SPD auf ein solches städtebauliches Gesamtkonzept fanden die Politiker gut. Axel Effert (CDU) sagte in Richtung SPD, er könne den Antrag unterstützen. Allerdings solle man bei so einem großen zentrumsnahen Baugebiet auch die übrigen Straßen in der näheren Umgebung mit einbeziehen, so Effert. Martin Barnat, Technischer Dezernent der Stadt, gab zu bedenken, dass mit diesem Antrag die Interessen der GWG an ihre Grenzen stoßen könnten.

Die Planungen für den Quartiersumbau seien schon weit fortgeschritten. Es gehe auch um wirtschaftliche Interessen. Über eine Tiefgarage in dem Quartier könne man reden. Die Politiker aller Parteien wollen sich nun in den kommenden Wochen noch einmal zusammensetzen, um ihre Wünsche und Anforderungen an dem Gesamtkonzept gemeinsam zu formulieren.