Hauptdarsteller Klaus Häger in „Mit Sexappeal und Mangoschnaps
Seit 35 Jahren engagiert sich das Gründungsmitglied in der Schauspielgruppe der Kolpingfamilie.
Neviges. Damit hatte Klaus Häger, Hauptdarsteller der schwungvollen Komödie „Mit Sexappeal und Mangoschnaps“ nicht gerechnet: Die Laienspielgruppe der Kolpingsfamilie Hardenberg ehrte nach der letzten der vier Vorstellungen ihren diesjährigen Hauptdarsteller für seinen langjährigen Einsatz im Ensemble. Kolping-Vorsitzender Günter Erner, ebenfalls Mitglied der Schauspielgruppe, und Regisseur Jürgen Wertmann dankten unter dem Beifall des Publikums dem 69-jährigen Nevigeser, der als einziger der Gründungsmitglieder bis heute in dem vor 35 Jahren aus der Taufe gehobenen Team mitspielt.
Nach wochenlangen, zum Schluss täglichen Proben, nach dem Finale und dem großen Aufräumen danach kehrt bei Familie Häger - Ehefrau Thea hatte dieses Jahr erstmals den Kartenverkauf gemanagt - wieder Ruhe ein. Im Wohnzimmer des pensionierten Polizisten und langjährigen Nevigeser „Dorf-Sheriffs“ klafft indessen noch eine Lücke.
„Das Sofa wird erst heute Abend zurück gebracht“, sagt Häger mit einem Lachen - wie üblich haben die Ensemble-Mitglieder das Bühnenbild mit Leihgaben aus den eigenen vier Wänden gestaltet. Bei Kolping wurde schon früher Theater gespielt, weiß Häger: „Daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Die heutige Gruppe entstand, weil wir 1979 ein Bühnenstück zum 120-jährigen Kolpingjubiläum aufgeführt haben“, berichtet der Nevigeser.
Das von Josef Heimansberg ins Leben gerufene Ensemble beließ es nicht bei der einen Aufführung - insgesamt 30 Inszenierungen hat die Gruppe seither auf die Bühne gebracht: „Manchmal haben wir einfach kein geeignetes Stück gefunden. Die Charaktere müssen zu den Personen passen, die sie darstellen“, erklärt Häger, warum das Ensemble in einigen Jahren aussetzte.
Meist hatte der Nevigeser kleinere Rollen übernommen, sogar schon ein Pferd gespielt. Die Hauptrolle in diesem Umfang war schon Herausforderung und Premiere: „Ich habe mir das einige Tage überlegt“, sagt Häger und relativiert sogleich seinen Anteil am Erfolg: „Entscheidend ist die Gruppe - ohne die geht es nicht. Die Harmonie muss stimmen, und die ist bei uns sehr gut“, betont der Nevigeser, dem das Theaterspielen - fast - immer großen Spaß machte.
Gar nicht gern denkt Häger dagegen an „Das Haus in Montevideo“ zurück, als er eine Perücke auf dem breiten Scheitel tragen musste: „Der Fiffi stank erbärmlich nach Mottenpulver und juckte ohne Ende.“ Auch das Schminken vor jeder Aufführung ist nicht sein Ding. An Aufhören denkt der Senior der Truppe aber nicht: „Solange ich es kann und solange ich mitspielen darf mache ich weiter.“