Hauptzeugin erscheint nicht vor Gericht
Justiz: DNA-Spuren des Angeklagten sind an der Tatwaffe.
Wülfrath. Erneut verging ein Prozesstag ohne die Hauptzeugin: Im Fall des Totschlags an Ersoy S. ist die Mieterin der Wohnung, in der die Tat geschah, nach wie vor unauffindbar. Das Gericht unternimmt morgen einen weiteren Versuch, sie zu vernehmen. Ihre Vorführung soll bereits heute Abend vollstreckt werden.
Im Verlauf der gestrigen Verhandlung wurden drei weitere Zeugen vernommen. Ein Düsseldorfer Sozialarbeiter, der einmaligen Kontakt zu der Zeugin hatte, sagte, dass er eine „Belastung“ ihrerseits erkannt habe. Der zweite Zeuge, ein Arbeitskollege des Angeklagten Selim K. (25), sagte aus, er selbst habe K. entgegen anderer Aussagen nicht mit Betäubungsmitteln versorgt, vermutete aber, der Angeklagte hätte diese „manchmal eingenommen“. K. habe sich generell „verbal aggressiv verhalten.“
Zuletzt legte ein Mitarbeiter des Landeskriminalamtes ein Gutachten zur Tatwaffe vor. Auf dieser hätten sich an Griff und Klinge keine Blut-, aber DNA-Spuren des Angeklagten Marc S. (19) sowie am Griff Spuren von Selim K. befunden. Mehr konnte laut Gutachter nicht eindeutig nachgewiesen werden.