Heim muss saniert werden
Die Kosten für die Unterbringung von Asylbewerbern und Obdachlosen steigen.
Wülfrath. Im Haushaltsplan ist das Produkt 1005 weit hinten zu finden, ab Seite 463. „Wohnungshilfen“ heißt es. Konkret geht es um die Unterbringung von Obdachlosen und Asylbewerbern in den dafür vorgesehenen vier Einrichtungen im Stadtgebiet. Sah der Teilergebnisplan für das vergangene Jahr Ausgaben in Höhe von rund 300 000 Euro vor, sind für dieses Jahr 436 000 Euro veranschlagt. Da ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur Martin Sträßer (CDU) im Ausschuss für Gesellschaft und Soziales (GuS) Diskussionsbedarf hatte.
Herunter gerechnet soll jeder Wülfrather in diesem Jahr 20,19 Euro für diesen Bereich ausgeben. 2010 waren es noch 14,82 Euro. Die Entwicklung bei den Asylbewerbern und Sonderunterhaltungsmaßnahmen sind die Ursache für die Ausgabensteigerung, wie der Produktverantwortliche, Sozialamtsleiter Mike Flohr, der Politik erläuterte.
Besonders im Fokus in diesem Jahr: Die Asylbewerberunterkunft Wilhelmstraße 76 — ein Baudenkmal. Schon in der Vergangenheit musste in das Gebäude, das in seiner Gründerzeit das Rathaus der Stadt beherbergte, eine Menge Geld investiert werden — zuletzt in ein neues Dach. Nun ist die Fassade an der Reihe. Rund 150 000 Euro werden dafür veranschlagt. „Das muss passieren“, ließ Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth keinen Zweifel an der Notwendigkeit der Maßnahme aufkommen. Dabei gehe es auch um das Thema Sicherheit. „Da fallen Steine runter.“ Weitere 10 000 Euro sind für Verkehrsicherungsmaßnahmen im Inneren des Gebäudes vorgesehen. Im Wohnheim Maushäuschen 2 müssen Zimmer saniert werden. 6000 Euro soll das in diesem Jahr kosten.
20 000 Euro mussten im vergangenen Jahr im Übergangsheim In den Eschen in die Sanierung der Sanitärräume gesteckt werden. 30 000 Euro werden perspektivisch für eine zweite Gemeinschaftsküche in diesem Gebäude nötig sein. „Das Land kündigt uns neue Zuweisungen von Asylbewerbern an. Darauf müssen wir uns einstellen“, so Flohr. zwar sei der Anstieg noch nicht spürbar, „aber er soll kommen“.
Im Heim In den Eschen wurde vor einigen Jahren auf Gemeinschaftsküchen, die sich 20 bis 25 Leute teilen, umgestellt, „weil die Herdplatten in den Zimmern zu gefährlich waren. Der Umgang war nicht immer korrekt“, so van Hueth. Bisweilen seien sie als Heizung missbraucht worden. „Davon ging eine massive Gefahr aus.“ Mit den Gemeinschaftsküchen habe man hingegen gute Erfahrungen gemacht.
Auf Anregung des Ausschuss-Vorsitzenden Wolfgang Peetz (WG) wird der Ausschuss demnächst die vier Einrichtungen besichtigen, „damit wir einen Eindruck davon gewinnen, worüber wir reden“.