Homberg: Weg ist frei für den Bürgertreff

Der Bürgerverein übernimmt für drei Jahre den Betrieb des ehemaligen Zentrums.

Homberg. Der Weg für einen Bürgertreff im ehemaligen Gemeindezentrum Homberg-Süd ist frei: Im Hauptausschuss haben die Politiker einstimmig ihren Segen gegeben, das letzte Wort wird noch im Rat am 28. September gesprochen. Ein Rückzieher ist dort aber nicht zu erwarten. Fest steht jetzt: Das ehemalige Gemeindezentrum wird nicht verkauft, sondern bleibt städtisches Eigentum. Das Erdgeschoss des Hauptgebäudes wird als Stadtteiltreff genutzt.

Wie berichtet will der gerade in Gründung befindliche Bürgerverein, der aus der Initiativgruppe hervorgegangen ist, den Stadtteiltreff führen. Beschlossen wurde, dass der Verein den Treff zunächst für einen Erprobungszeitraum von drei Jahren bewirtschaftet - mit massiver Unterstützung der Stadt. Die muss für diese Zeit folgende Aufgaben übernehmen: Übernahme der laufenden Kosten des Gebäudes (Gebühren, Versicherungen, Reparaturen), Ausstattung mit erforderlichem Inventar.

Außerdem sollen die Stadt bei der Planung der Angebote, bei Problemen mit der Koordinierung der Belegung und Verwaltung des Treffs Unterstützung leisten, in Abstimmung mit dem Bürgerverein eine Entgeltordnung erstellen, rechtliche Hilfe bei der Vereinsgründung geben und mit der VHS klären, welche Veranstaltungen in Homberg-Süd durchgeführt werden sollen.

Nach drei Jahren wird Bilanz gezogen. Ziel ist, dass der Stadtteiltreff in die volle Trägerschaft des Bürgervereins übergeht. Der Einflussbereich des Bürgervereins ist aber auf das Erdgeschoss des Treffs beschränkt. Die erste Etage des Hauptgebäudes (Ogata) und die beiden Wohnungen bleiben außen vor.

Vor der Abstimmung hatte es im Hauptausschuss noch kontroverse Diskussionen um den Kooperationsvertrag gegeben. Lothar Diehl (Bürger-Union) verwies auf den Treff in Eggerscheidt, der mit sehr viel Eigeninitiative bestens funktioniere und forderte ähnliches auch für Homberg. "Die Stadt muss hier eine hohe Leistung erbringen." Deshalb solle im Vertrag auch festgelegt werden, welche Leistungen der Verein einbringen will. "Es muss Leistung abverlangt werden."

Ewald Vielhaus (CDU) zeigte Verständnis für die Skepsis, weil man Neuland betrete, lobte aber den bürgerschaftlichen Einsatz des Vereins. Er warnte vor einer Blockade, "sonst gehen in Homberg die Lichter des ehrenamtlichen Engagements aus." Christian Wiglow (SPD) nannte das Projekt ein "zukunftsweisendes Modell", und Hermann Pöhling (Grüne) sagte, dass der Verein zwar mutig sei, aber dennoch Unterstützung brauche. "In drei Jahren läuft alles rund, dann kann sich die Stadt ganz rausziehen."