Ihr Ursprung liegt im Mittelalter
Die Pfarrkirche Sankt Maximin kann auf eine Geschichte verweisen, die bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht. Und vermutlich sogar noch weiter.
Wülfrath. Wie alt sie genau ist, das kann wohl niemand mehr ganz sicher sagen. Der Sage nach hat ein Einsiedler, der als Mönch in Italien gelebt hatte, eine kleine Kapelle im Düsseltal gebaut. Das könnte schon in der Missionszeit des Heiligen Suitbertus, Ende des 7. Jahrhunderts, gewesen sein. Nachdem die Kapelle von kriegerischen Franken zerstört worden sein soll, soll an der gleichen Stelle um 1050 eine kleine Pfarrkirche errichtet worden sein — das Vorgängergebäude der heutigen Kirche St. Maximin. Seitdem hat sich an der Kirche aber viel verändert.
Der Namenspatron, der Heilige Maximinus war ein Trierer Bischof aus dem 4. Jahrhundert. Er ist Patron gegen die Gefahren des Meeres, gegen Regen und Meineid. Die Pfarrkirche St. Maximin wird erstmals 1246 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Kirche der Propstei des Stiftes St. Gereon in Köln angegliedert. Der Mittelteil der dreischiffigen Basilika stammt wohl aus dem frühen 12. Jahrhundert. Dieser Teil gehört zu den ältesten noch erhaltenen. Die Kirche ist in romanischem Stil gebaut worden. Ursprünglich war sie — wie damals üblich — befestigt, diente den Bewohnern der Umgebung auch als Zufluchtsort und war von einer Mauer umfriedet.
Wie man bei so einem alten Gebäude vermuten kann, waren im Laufe der Zeit immer wieder Renovierungen und Umbauten nötig. 1859 zum Beispiel wurde das Mittelschiff durch zwei Seitenschiffe erweitert — die Gemeinde war einfach zu groß für die alte Kirche geworden. Schon vier Jahre später stand der nächste Umbau an: Der Turm war baufällig geworden, wurde abgetragen und neu aufgebaut.
In den Jahren 1888 und 1889 wurde die Kirche dann noch einmal aufwendiger umgestaltet. Der Architekt Gerhard August FIscher machte sie zu einer dreischiffigen Basilika. Das Mittelschiff wurde verlängert, der Turm noch einmal erneuert, außerdem wurden das Querschiff und der Chorraum mit Apsis, also dem kleinen, runden Anbau, angefügt. Die Sakristei kam 1910 dazu, in den 70er Jahren und im Jahr 2000 wurde dann das Gebäude noch einmal restauriert.
Drinnen ist die Kirche schlicht und doch besonders. Das lange Schiff ist durch Bögen in verschiedenfarbigem Sandstein unterteilt. An den Seiten führen Arkaden zu den Seitenschiffen und Apsiden, die Seitenaltare beherbergen.
Der Kirchenführer von Schnell und Steiner beschreibt jede Ecke des Hauses und die vielen Details. In St. Maximin wird auch heute noch eine der seltenen Holzskulpturen des Sankt Maximinus aus der Zeit um 1500 aufbewahrt. Bei den Restaurierungsarbeiten in den 70ern wurden alte Farbreste konserviert und dabei übertünchte Partien freigelegt. Es wurde alte Architekturmalerei entdeckt. Die soll offenbar sowohl eine räumliche Wirkung erzeugen, als auch Wandschmuck sein.
Auch alte Fresken wurden hierbei entdeckt. Manche könnten noch aus dem 13. Jahrhundert stammen, andere sind wohl bei den Umbauarbeiten im 19. Jahrhundert entstanden. Besonders ist zum Beispiel das über dem Eingang zur alten Sakristei — es zeigt die Kreuzigung Jesu.
Anders als die Stadtkirche in Wülfrath war die Düsseler Pfarrkirche immer katholisch. Dennoch gab es lange Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten. Da zum Stichtag im Jahr 1624 kein protestantischer Prediger in Düssel gewesen sein soll, wurde die Kirche — wie im Westfälischen Frieden geregelt — der katholischen Pfarrgemeinde zugesprochen. Die evangelische Kirchengemeinde musste lange Jahre mit dem Fachwerkhaus „Eyser“ nebenan vorlieb nehmen. Bis die Gemeinde im Jahr 1876 ihre eigene Kirche weihen konnte, war St. Maximin die einzige richtige Kirche in Düssel.