Immobilien: Preise in Velbert steigen moderat

Velbert. Beim jüngsten Treffen der Wirtschaftsjunioren (WJ) Niederberg ging es um den Velberter Immobilienmarkt. Mitglied Tim Kartheuser, Sachverständiger für Grundstücksbewertung und Mit-Inhaber von Kartheuser Immobilien, erklärte den Gästen die Marktlage und gab eine Einschätzung für die Zukunft ab.

Im Vergleich zu Düsseldorf und Ratingen sei die Preissteigerung auf dem Immobilienmarkt in Velbert gering, konstatierte Kartheuser. Von 2007 bis 2015 seien die Durchschnitts-Quadratmeterpreise um gerade einmal drei Prozent gestiegen. In Ratingen verteuerte sich im Vergleichszeitraum der Wohnraum um 26 Prozent und in Düsseldorf gar um 41 Prozent. Im Preisniveau liegt die Landeshauptstadt fast doppelt so hoch wie Schlossstadt, „was aber stark abhängig ist vom individuellen Objekt“, sagte Kartheuser.

Die Gefahr einer Immobilienblase wie in den USA vor einigen Jahren sieht der Experte für die niederbergische Region nicht. Auch, weil die Banken inzwischen bei Kreditvergaben deutlich genauer hinsehen müssten. „Es gibt zwar auch in Deutschland noch Märkte mit überhöhten Preisen, die sich über Mieteinnahmen nicht wirtschaftlich rechnen lassen. Aber in unserer Region ist das eher nicht der Fall.“

Zum Abschluss seines Vortrags, dessen reine Fakten auf dem Grundstücksmarktbericht 2015 für die Stadt Velbert des Gutachterausschusses für Grundstückswerte sowie Auswertungen des Internetportals Immobilienscout24 basierten, gab Tim Kartheuser ein leidenschaftliches Plädoyer für seine Heimatstadt ab: „Velbert ist besser als sein Ruf. Wir haben hier eine gute Lebensqualität, wohnen quasi im Grünen und sind doch sehr schnell in den umliegenden Großstädten.“

An der Verbesserung der Verkehrsanbindungen und der wenig ausgeprägten Freizeit-Szene müsse allerdings noch gearbeitet werden. Vom Lückenschluss der Autobahn 44 erhofft sich auch Kartheuser positive Effekte für Velbert. Gleichwohl seien Prognosen für die Preisentwicklung im Immobilienmarkt schwierig, denn gerade das zukünftige Zinsniveau und die Auswirkungen des demografischen Wandels seien kaum vorherzusehen. „Neubauten und gute Lagen werden aber definitiv teurer werden“, ist sich Kartheuser sicher.