Jeder Einkaufswagen eine Spende
Kinder der Regenbogenschule haben vor Supermärkten für die Aktion Lichtblicke Geld gesammelt.
Velbert. Geschäftig schiebt Tim-Luca den leeren Einkaufswagen, den er gerade von einem Aldi-Kunden bekommen hat, in die Box neben dem Eingang. Der Euro, der als Pfand im Handgriff steckt, landet als Spende im Sammelglas des Neunjährigen: Auf dem Parkplatz am Rosenhügel haben Kinder der Regenbogenschule am Freitag und Samstag wieder für die Aktion Lichtblicke gesammelt.
Die damalige Schulleiterin Brigitte Marks und Marcel Winter, Vorsitzender der Schulpflegschaft, hatten die Einkaufswagensammlung zugunsten Lichtblicke vor drei Jahren ins Leben gerufen, weil man sich sozial engagieren wollte, berichtet Xaver Gehrmann. Der Nevigeser, der zwei Söhne an der Schule hat, begleitet den Nachwuchs am Samstagmorgen zusammen mit weiteren Eltern und Lehrerin Vanessa Glandien.
Insgesamt 50 Kinder aus allen neun Klassen beteiligen sich an beiden Tagen. Ein Teil der Kleinen, die alle eine rote Nikolausmütze tragen, steht mit den Sammelgläsern vor dem Discounter und dem benachbarten Edeka-Markt. Kaum jemand geht vorbei, ohne die Geldbörse zu zücken, und in den Büchsen und Gläsern rascheln sogar ein paar Scheine.
Ingrid Seidel freut sich über das Engagement der Kinder. Zum einen begrüßt sie, dass mit der Aktion Lichtblicke eine Organisation unterstützt wird, die vor Ort präsent ist. „Durch die Aktion lernen die Schüler außerdem, dass es auch Kinder gibt, denen es nicht so gut geht“, meint die Nevigeserin.
Viertklässler Jannik hat bereits eine klare Vorstellung, was mit dem gesammelten Geld geschieht: „Das ist für arme Kinder, damit sie neue Hoffnung bekommen“, erklärt der Zehnjährige.
Unterdessen verteilt Anja Okunneck Quarkbällchen. „Die hat gerade jemand am Stand auf dem Parkplatz für die Kinder gekauft“, berichtet die junge Mutter. Im Vorjahre hatte ein Kunde des Einkaufscenters den Kindern heißen Kakao spendiert, erinnert sich die Nevigeserin.
Rund 1250 Euro hatten die Kleinen im vergangenen Jahr gesammelt, weiß Gehrmann. Welche Summe dieses Mal an den zwei Tagen zusammenkam, steht erst nach der Zählung am Montag fest.
Weil zahlreiche Kunden inzwischen direkt die Sammelgläser der Kinder füllen, dauert es eine Weile, bis Tim-Luca wieder einen Einkaufswagen zum Zurückbringen erhält. Doch Pech für den Neunjährigen, die Münze klemmt. Ein freundlicher Mitarbeiter des Discounters hilft mit einer Zange, so dass auch dieser Euro schließlich im Sammel-Glas landet.