Junge Sänger basteln Instrumente

Neviges. Mit leuchtenden Augen sitzt Alexandra (6) auf ihrem Stuhl. Auf dem Tisch vor ihr liegen ein Pappteller, eine Schere, Stifte und ein paar Kronkorken. Behänd schneidet sie unter der Anleitung von Gesangslehrerin Anna Rau (21) mit der Schere ein Stück aus dem Pappteller heraus, der später zu einem Tamburin werden soll.

Foto: Bahrmann

Obwohl der Rhythmus-Chor Velbert-Neviges in der menschlichen Stimme das erste, wichtigste, schönste und natürlichste Musikinstrument sieht, wurde am Sonntag ausnahmsweise nicht gesungen. Annas Kreativwerkstatt lud alle Kinder des Liedergartens und der musikalischen Früherziehung dazu ein, kleine Instrumente wie Rasseln oder Tamburins zu basteln. Seit Januar ist die Lehramtsstudentin für Physik und Sozialwissenschaften ehrenamtliche Gesangslehrerin im Liedergarten des Rhythmus-Chors.

Dort lernen Kinder ab einem Alter von 18 Monaten bis zum Ende des dritten Lebensjahres in Begleitung ihrer Eltern die Grundlagen des Singens. Das Erste worin sie dabei geschult würden, sei ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen. „Der Rhythmus ist die Grundlage des Singens und für Kinder in diesem frühen Alter schnell lernbar“, sagt der musikalische Leiter, Manfred Hagling.

Im Alter von vier und fünf Jahren erlernen die Kinder dann in der rhythmischen Früherziehung die Verbindung von Bewegung und Musik über das rhythmische Element. Die Koordination von Musik und Bewegung fördere dabei neben ihren musikalischen Fähigkeiten auch die Entwicklung ihrer Stimme. Wenn die Kinder dann in der Schule sind, werden sie in der richtigen Atmung und in Stimmbildung geschult und lernen etwas über Noten und Formenlehre.

Da für diese Fertigkeiten Lesen und Schreiben erforderlich ist, sei dies erst im Schulalter sinnvoll, so Hagling. Ganz besonders freuen sich Rau und Hagling, wenn sie die Kinder ein Leben lang für das Singen begeistern können.

Alexandra wurde jüngst im Alter von sechs Jahren für ihre fünfjährige Mitgliedschaft im Rhythmus-Chor geehrt. Dies wird sicher nicht das letzte Jubiläum bleiben.