Junge Union ruft Jugendliche zu mehr Mitbestimmung auf

Zum Sonntagsfrühstück in der Geschäftsstelle der Wülfrather CDU kamen viele interessierte junge Leute, die meisten ohne Parteibuch.

Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Die Mitglieder der Jungen Union (JU) trafen sich am Sonntag zur Strategieplanung angesichts der bevorstehenden Wahlen. Der Einladung des JU-Vorsitzenden Patrick Dahm waren aber auch viele Jugendliche gefolgt, die keine Mitglieder sind und sich erst einmal an ein politisches Engagement herantasten wollen. Die jungen Wülfrather im Alter von 15 bis 26 Jahren eint der Wunsch, mit anderen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen — sei es eine Party oder auch ein Projekt mit politischem Mehrwert.

Ihre Ideen besprachen sie bei einem Sonntagsfrühstück in der Geschäftsstelle der CDU. Dahm betonte allerdings, dass eine Parteimitgliedschaft keine Voraussetzung ist, um in der JU mitzumachen. „Ich finde die Idee gut, gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine zu stellen“, sagte Johanna Liell. Wie die anderen Teilnehmer ist die 19-Jährige an aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen interessiert. „In der Schule fehlt leider oft die Zeit, aktuelle Themen zu besprechen“, so Philipp Leifeld. „Wir haben zum Beispiel nur bis zur siebten Klasse Politik gehabt, da reicht die Zeit gerade so für die Grundlagen.“

In der Oberstufe werden in der Regel Sozialwissenschaften angeboten. Da könne man auch gut diskutieren, so Laureen Hölterscheidt, allerdings kämen in dem Wahlpflichtkurs hauptsächlich Schüler zusammen, die sich ohnehin viel mit den Themen beschäftigen. „Es wäre schön, noch mehr begeistern zu können.“ Das bestätigte auch Franziska Hölterscheidt. „Ich habe mein Schülerpraktikum im Landtag gemacht, das war eine interessante Erfahrung“, erzählte sie. Von der JU erhoffe sie sich Unternehmungen mit vielen anderen und die Chance, Neues dazuzulernen.

Philipp Leifeld über seinen Beweggrund zum JU-Treffen zu gehen

Shani Ratnakumar hat die Begeisterung für gesellschaftspolitische Themen von ihrer Mutter übernommen. „Wir haben zuhause immer viel diskutiert“, erzählte sie. So sei der Wunsch entstanden, sich selbst einzubringen. Kurzerhand marschierte sie dann an einem Samstag in die Geschäftsstelle und stellte sich vor. Im Vordergrund stehen für die Jugendlichen nun weitere Treffen, um sich besser kennenzulernen und die ersten Projekte zu planen. Das können Feste oder Ausflüge sein oder zum Beispiel Plakataktionen für die Landtagswahl.

Sicherlich würde es die CDU-Mitglieder freuen, wenn das Interesse an der JU auch auf die Partei überschwappt. Wie allen etablierten Parteien macht ihnen der steigende Altersdurchschnitt zu schaffen. „Wenn wir unseren Schnitt von 55 Jahren senken können, wäre das natürlich schön“, sagte der Stadtverbands-Vorsitzende Christian Schölzel. Er zeigte sich begeistert vom Interesse der Jugendlichen, sich zu engagieren: „Wer nicht selber mitmischt, überlässt den anderen das Feld.“